Bei der neuen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) läuft es auch 20 Monate nach dem Start noch nicht rund. Die Kritik aus den Solothurner Sozialregionen ist klar:
Die KESB arbeitet zu langsam, zu wenig flexibel, zu bürokratisch.
Eine Kritik, die vielfach bestätigt wird und die auch Claudia Hänzi, Leiterin des Amtes für Soziale Sicherheit beim Kanton Solothurn, so entgegennimmt. «Es stimmt. Die Abläufe dauern zum Teil zu lang. Aber wir arbeiten daran. Es wurde extra ein Team eingesetzt, um die Pendenzen zu erledigen.»
Die KESB hat per 1. Januar 2013 jene Aufgaben übernommen, welche vorher von den Vormundschaftsbehörden erledigt wurden. Sie verhängen beispielsweise Beistandsschaften oder bestimmen über Fremdplatzierungen von Kindern.
Was früher Laien vor Ort erledigten, wird heute an drei Orten im Kanton von regionalen Kinder- und Erwachsenenschutzbehörden gemacht.
«Drei Jahre Pionierphase sind nötig»
Dies sind Fachgremien, die aus Juristen, Sozialarbeitern, Psychologen und Ärzten zusammengestellt sind. Die Abläufe sind länger geworden und aufwändiger, dafür auch professioneller. Olaf Wirtz, Leiter der Sozialregion Wasseramt Ost, sagt: «Es dauert länger. Aber nun werden die Anträge von den Sozialarbeitern aus den Sozialregionen von Fachleuten aus der KESB beurteilt. Es wird mehr gedacht. Das ist gut.»
KESB
Claudia Hänzi ist überzeugt, dass die KESB trotz Anlaufschwierigkeit und Personalwechsel auch an der Spitze auf gutem Weg ist. «Drei Jahre braucht es, um ein neues System zu etablieren», sagt sie gegenüber Radio SRF.
Nach fünf Jahren muss der Betrieb reibungslos laufen.
Und auch bei den Sozialregionen überwiegt offenbar trotz Kritik, das Positive der neuen Organisation gegenüber. «Wir arbeiten konstruktiv und wohlwollend zusammen», meint etwa Domenika Senti von der Sozialregion Solothurn.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)