Am 23. April wird entschieden: Können die FDP und die SP ihre frei werdenden Sitze in der Solothurner Regierung verteidigen? Oder schaffen es die Grünen erstmals in die Regierung?
Das sind die drei Kandidatinnen im zweiten Wahlgang:
- FDP: Marianne Meister, 1962, Messen, Unternehmerin
- SP: Susanne Schaffner, 1962, Olten, Anwältin
- Grüne: Brigit Wyss, 1960, Solothurn, Juristin im Umweltbereich
Im ersten Wahlgang lagen die drei Kandidatinnen nur wenige Hundert Stimmen auseinander. Im zweiten Wahlgang ist deshalb rein rechnerisch alles möglich. Was aber wäre das Beste für den Kanton Solothurn?
Geht es im 2. Wahlgang um Persönlichkeiten? Oder geht es um die «richtige» Parteizugehörigkeit? Marianne Meister (FDP) betont ihre bürgerliche Haltung. «Bürgerlich bedeutet Freiheit. Links sein heisst, in den Sozialismus abzurutschen.»
Susanne Schaffner (SP) hält sich auch für «bürgerlich». Sie versteht darunter eine Haltung, die dem Bürger verpflichtet ist, ein Staat also, der dem Bürger dient. Brigit Wyss findet, alle wichtigen Parteien sollten in der Regierung vertreten sein, also auch die Grünen.
Freie Volkswirtschaftsdirektion...
Zu besetzen sind in der Regierung des Kantons Solothurn das Amt der Volkswirtschaftsdirektorin und der Sozialdirektorin. Würde Brigit Wyss das Stahlwerk Gerlafingen stärker mit Umweltabgaben belasten? Nein, keinesfalls, sagt die Kandidatin. Das Stahlwerk sei nämlich ein ökologischer Betrieb, ein sehr grosse Recyclingbetrieb.
Landwirtschaft: Abschotten, Schutzzölle – wären das allfällige Instrumente für die liberale FDP-Regierungsrätin Marianne Meister, um der Landwirtschaft zu helfen? Vorstellbar ist es für die Kandidatin. Die Landwirtschaft müsse geschützt werden, ansonsten habe sie keine Chance. «Ich habe ein Herz für Bauern.»
...und Sozialdirektion
Susanne Schaffner von der SP ist Bauerntochter. Der Schutz des Kulturlandes ist für sie ein sehr wichtiges Anliegen, eines, das auch auf kantonaler Seite gut umgesetzt werden könne.
Susanne Schaffner plädiert zudem für mehr Sozialausgaben. Dies mit dem Hintergedanken, dass mit mehr Geld vermieden werden könne, dass Leute im Leben nicht mehr Tritt finden. Denn das wäre dann ihrer Meinung nach wirklich teuer.
Mehr Geld für Soziales findet auch Brigit Wyss sinnvoll. So zum Beispiel, um die Prämien der Krankenkassen zu verbilligen.