Nicole Geiger (53) aus Zeiningen ist eine Pferdenärrin. Schon als Mädchen ist sie geritten. Mit 16 hat sie die Rennlizenz erworben, mit 18 die Trainerlizenz. Doch ein Sturz vom geliebten Pferd veränderte 1988 ihr Leben.
Die Pferde von Nicole Geiger
«Die vielen Wochen im Spital und die harten Reha-Monate brachten mich oft an meine Grenzen. Doch das Ziel, wieder in den Sattel zu kommen, stand fest und das gab mir die Kraft und den nötigen Durchhaltewillen», beschreibt Nicole Geiger die schwierige Zeit. Nach sechs Monaten sass sie wieder auf dem Pferd, mit dem sie den Unfall hatte.
Schweizer Premiere in Rio
Lange Zeit wollte Nicole Geiger ihr Handicap nicht in den Mittelpunkt stellen. Trotz Teillähmung der linken Seite und einer verminderten Sensibilität in den Füssen trat sie weiterhin bei den nicht behinderten Dressurreitern an.
Jetzt aber startet sie in Rio an den Paralympics und vertritt mit Celine van Till zusammen zum ersten Mal die Schweiz in der Disziplin «Para-Equestrian Dressage».
Spezial-Zügel für den gelähmten Arm
Parareiter können sowohl in Para- als auch in den Regelsport-Prüfungen teilnehmen. Die Aufgabenstellung und Benotung bleiben gleich.
«Das Zusammenspiel mit dem Pferd muss da sein. Und die Figuren müssen genau gleich exakt geritten werden, wenn man eine gute Note haben will», erläutert Nicole Geiger.
Parareiter haben jedoch die Möglichkeit, ihr Handicap mit einem Hilfsmittel zu kompensieren. Im Fall von Nicole Geiger ist das ein spezieller Zügel, der ihren teilgelähmten linken Arm unterstützt.
Ziel: Medaille
«Unsere Disziplin ist sehr jung und braucht noch viel Aufklärungsarbeit», betont Nicole Geiger. Mit ihrer Teilnahme in Rio will sie das Para-Dressurreiten bekannter machen.
Das ist aber nur das eine Ziel. Das andere Ziel der ehrgeizigen Sportlerin: Nicole Geiger will als Medaillengewinnerin nach Zeiningen zurückkehren.