Miteinander spielen und Sport treiben ist für Kinder eine schöne und wichtige Erfahrung – und zwar für alle Kinder, auch für jene mit einer Behinderung. Für die schweizweit über 130'000 handicapierten Kinder bis 14 Jahre ist das allerdings leichter gesagt als getan. Viele Spiel-, Sport- und Bewegungsangebote stehen ihnen nicht offen, oder sind nicht auf die speziellen Bedürfnisse zugeschnitten.
Eine neue Veranstaltung in Olten möchte dies nun ändern und auch Kindern mit Behinderung den Zugang zu Spiel und Sport erleichtern. Die Stiftung Ideesport und der Verband Procap für Menschen mit Behinderung lancieren im Bifang-Schulhaus das Projekt einer offenen Turnhalle. Dort können neben Kindern ohne, auch solche mit einem Handicap teilnehmen. Das sei sicher ein schwieriges Unterfangen, sagt der zuständiger Projektleiter Samuel Sigrist von der Stiftung Ideesport im Interview, aber man sei gut vorbereitet.
SRF: Was ist die Idee hinter dem Pilotprojekt Open Sunday Inklusion in Olten?
Samuel Sigrist: Die Idee ist, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben oder sich gemeinsam bewegen – ohne dass wir ein spezielles Programm für Kinder mit einer Behinderung auf die Beine stellen. Das Programm soll genau gleich stattfinden wie zuvor, aber das Team ist sensibilisiert darauf, dass auch Kinder mit einer Behinderung vorbeikommen können, und kann auch Spiele umstellen und anpassen wenn es sein muss.
An wen richtet sich das Angebot - Kinder mit körperlichen oder geistigen Handicaps?
Da haben wir keine Grenzen gesetzt. Es können Kinder kommen mit einer körperlichen, geistigen, psychischen oder Sinnesbehinderung. Wie gut das umsetzbar ist, müssen wir dann schauen. Da müssen wir Erfahrungen sammeln. Wir müssen schauen, wie das klappt.
Wie soll so ein Sonntag ablaufen? Wer schaut, wer mit wem was spielt?
Dieser Sonntag soll nicht anders ablaufen als wie bisher. Die Kinder kommen um 14 Uhr in die Halle. Diese ist vorbereitet, meistens mit einer Bewegungslandschaft, wo man frei spielen kann. Seien das Spielsportarten, z.B. Badminton, oder Mut-Sachen, wie von einer Sprossenwand auf eine Matte springen. Und das soll gleich bleiben. Was ändert sind einzig die Kinder und die Betreuungspersonen werden speziell geschult.
Das Gespräch führte Stefan Brand.