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Ältere Frau pflegt liebevoll einen älteren Mann
Legende: Eine Frau pflegt seit vielen Jahren ihren an Demenz erkrankten Ehemann, dafür soll sie mehr Anerkennung erhalten. Imago

Pflegende Angehörige Ein Dankeschön für viel unsichtbare Arbeit

In den Kantonen Aargau und Solothurn fordern Organisationen mehr Anerkennung für die Arbeit pflegender Angehöriger.

Es ist eine stille, aber strenge Arbeit: Wenn der Ehemann an Demenz erkrankt, wenn das Kind mit einer Behinderung zur Welt kommt, oder wenn die Ehefrau eine Krebsdiagnose erhält, dann werden aus Angehörigen plötzlich Pflegerinnen und Pfleger.

Das gewohnte Leben und die angestammten Rollenbilder ändern sich radikal, wenn der Partner oder die Partnerin nicht mehr Lebensgefährte sondern Pflegepatient ist. Die gefühlte Verpflichtung, einem geliebten Menschen zu helfen, ihn zu Hause zu pflegen und dafür auch selber zurückzustecken, steigert die Belastung rasch über ein gesundes Mass.

Kaum Wahrnehmung in der Öffentlichkeit

Die neuen, strengen und ungewohnten Aufgaben, die Unsicherheit, und nicht zuletzt auch die fehlende Wahrnehmung und Anerkennung in der Öffentlichkeit können pflegende Angehörige immer weiter überfordern und auch selber krank machen.

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Zum «Tag der pflegenden Angehörigen» am Montag machten verschiedene Organisationen zusammen mit Vertretern der Kantone Aargau und Solothurn an Standaktionen in zwölf Gemeinden aufmerksam auf die schwierige Rolle von pflegenden Angehörigen.

Man möchte all den Pflegenden einmal Danke sagen, erklärt Beat Waldmeier, Geschäftsleiter von Pro Senectute Aargau im Gespräch mit SRF. Daneben soll auch das Bewusstsein in der Öffentlichkeit geschärft werden für die immense Arbeit, die Angehörige im Pflegebereich verrichten.

Pflegende unterstützen

Wer alte oder kranke Angehörige pflegt, habe viel zu tun, erhalte aber wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. Dabei sei diese Arbeit extrem wertvoll, betont Waldmeier – auch für den Staat: «Man könnte die Stunden, die hier geleistet werden, gar nicht entschädigen durch die Öffentlichkeit», sagt der Pro Senectute-Geschäftsleiter. Das Gesundheitswesen wäre ohne Angehörige, die pflegen, noch viel teurer.

Zwar sei das Bewusstsein für das Pflegen von Angehörigen in den letzten Jahren schon etwas gewachsen, dennoch sei es auch heute noch wichtig, die Pflegenden zu erreichen. Es brauche auch heute noch viel Mut, sich Hilfe zu suchen und auch sich selber zu entlasten, sagt Beat Waldmeier von der Pro Senectute.

Mit dem Aktionstag möchte man pflegenden Angehörigen auch Unterstützungsangebote näher bringen.

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