- Im Aargau soll die Sozialhilfe für Grossfamilien eingeschränkt werden, fordert ein Vorstoss im Kantonsparlament.
- Konkret sollen Familien höchstens die finanzielle Hilfe für einen Fünf-Personen-Haushalt bekommen.
- Die Aargauer Regierung lehnt dies ab und will nicht in die Familienplanung eingreifen.
Die Forderung kommt von der Neo-Nationalrätin Martina Bircher. Die SVP-Politikerin hatte in ihrer Zeit als Kantonsparlamentarierin den Vorstoss eingereicht. Sie forderte von der Regierung, dass Grossfamilien weniger unterstützt werden.
Im Klartext: Es soll einen Deckel für die Sozialhilfe geben. Der Staat soll maximal für den Grundbedarf eines Fünf-Personen-Haushalts aufkommen, egal ob eine Familie vier, fünf, sechs oder mehr Kinder hat.
Regierung will keine Beschränkung
Die Aargauer Regierung will davon jedoch nichts wissen. Sie lehnt den Vorstoss aus mehreren Gründen ab. So seien die Ausgaben grösserer Familien auch grösser. Deshalb sei eine höhere Unterstützung auch richtig.
Die Regierung glaubt auch nicht, dass Eltern viele Kinder zeugen um viel Sozialhilfe zu erhalten. Dies habe vielmehr mit der «kulturellen Herkunft» zu tun. Weiter verweist die Regierung auf die Verfassung. So gebe es das Recht auf die Gründung einer Familie. «In diesen ureigenen Wunsch eines Menschen soll sich der Staat nicht einmischen», ist die Regierung überzeugt.