«Die Kinder im Kanton Solothurn fahren allgemein gut Velo», sagt Manuel Schöni. Er ist bei der Kantonspolizei für die Verkehrsinstruktion zuständig und kennt die genauen Zahlen: Bei den Veloprüfungen vor den Sommerferien sind im Kanton Solothurn (ohne die Städte Solothurn und Grenchen) von 2190 Viertklässlern nur 51 durchgefallen, das sind 2,3 Prozent.
In den letzten Jahren sei die Durchfallquote zwischen 1 und 2 Prozent stabil geblieben, sagt Schöni. Dass sie in diesem Jahr etwas höher liegt, will Schöni nicht dramatisieren. Das sei wohl eine Ausnahme.
Velo fahren ist schwieriger geworden
Im Kanton Aargau sind die Regionalpolizeien für die Veloprüfungen zuständig. Zahlen zu den Prüfungen 2016 sind noch keine erhältlich. René Lippuner, Präsident des Aargauer Regionalpolizei-Verbandes, kommt aber zum gleichen Schluss wie Manuel Schöni: Die Schulkinder können nicht schlechter Velo fahren als früher.
Lippuner weist zudem darauf hin, dass Velo fahren in den letzten Jahren schwieriger geworden ist. Weil der Verkehr massiv zugenommen habe, seien die Kinder heute auf der Strasse einer «massiven Reizüberflutung» ausgesetzt.
Kindervelos sind oft zu gross
Im Allgemeinen können die Kinder also gut Velo fahren. Die Unterschiede seien aber zuweilen sehr gross, sagen Lippuner und Schöni übereinstimmend. Beide beklagen die zum Teil schlecht ausgerüsteten Velos, mit denen einige Kinder zu den Veloprüfungen antreten.
«Wenn die Bremsen nicht funktionieren oder das Licht nicht geht, ist es natürlich schwierig, sich korrekt auf der Strasse zu bewegen», sagt René Lippuner, Chef der Regionalpolizei Zurzibiet.
Und Manuel Schöni von der Kantonspolizei Solothurn ergänzt: «Viele Velos sind zu gross. Eltern kaufen die Velos in der Absicht, dass die Velos auch in drei oder vier Jahren noch genügen. Aber das Handling ist bei einem zu grossen Velo einfach nicht so gut.»