In der Schweiz wird viel Fleisch gegessen. Allerdings werden viele Teile der geschlachteten Tiere verschmäht - nur wenige essen hierzulande die Füsse, Ohren, Schnörrli oder Schwänzli von Schweinen. In anderen Ländern ist das anders, dort gelten sie als Delikatessen.
Das will Swiss Nutrivalor ausnützen. Sie hat deshalb in Oensingen für 20 Millionen Franken eine neue Fabrik gebaut. Darin werden solche Schlacht-Nebenprodukte bearbeitet, abgepackt, tiefgefroren und für den Export bereit gemacht. Die Fabrik ist seit Sommer 2017 in Betrieb.
Der grösste Markt für Fleischteile, die in der Schweiz nicht gegessen werden, ist China. Ausgerechnet dorthin kann Swiss Nutrivalor aber nicht liefern. Noch fehlt die Bewilligung aus Peking. Bereits verschiedentlich waren die Chinesen hierzulande und inspizierten Bauernhöfe und Schlachtbetriebe.
Aktuell sei vor allem die Trennung zwischen Schweine- und Rindfleisch ein Thema. «In China hat man die Befürchtung, dass Krankheiten - beispielsweise BSE - vom Rindfleisch aufs Schweinefleisch überspringen könnten», sagt Georg Herriger, Kommunikationsverantwortlicher von Swiss Nutrivalor.
Produktion läuft, aber nicht auf Hochtouren
Weil es sich in der Schweiz nicht lohne getrennte Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe für Schweine- und Rinder zu haben, sei die strikte Trennung der Produktionslinien aktuell noch eine Herausforderung.
Man habe aber grosse Fortschritte gemacht und hoffe nun auf eine Bewilligung im 1. Halbjahr 2018, so Herriger. Bis dahin läuft die neue Fabrik in Oensingen nicht an der Kapazitätsgrenze von 22'000 Tonnen. Schweizer Schweineohren, -füsse oder -schwänze werden aber schon exportiert, beispielsweise nach Osteuropa, Afrika oder nach Fernost.