Mehr dazu im Internet
Bei Familie Baumgartner in Biberist sitzen oft nicht nur die drei eigenen Kinder am Küchentisch. Sabrina Baumgartner betreut meistens auch zwei Kinder von anderen Familien. Seit vier Jahren ist sie Tagesmutter im Verein Tagesfamilie Kanton Solothurn. Weil seit mehreren Jahren immer die gleichen Kinder zusammen essen, zeichnen und spielen, gehören alle wie zur Familie.
Wie Sabrina Baumgartner sind beim Verein rund 80 weitere Tagesfamilien angestellt. Jede Betreuungsperson erhält eine mehrtägige Ausbildung, bevor sie fremde Kinder beaufsichtigen darf.
Vom Morgen bis am Abend ...
Bereits am frühen Morgen bringen die Eltern ihre Kinder zu Sabrina Baumgartner. Sie bezahlen dem Verein einen Betrag pro Kind und Stunde, dazu kommen Spesen für die Mahlzeiten. Der Tarif beträgt etwas über zwölf Franken. Drei Gemeinden subventionieren den Verein. Für Eltern aus diesen Gemeinden gelten nach Einkommen gestaffelte Tarife.
Es dürften gerne noch ein paar Gemeinden dazu kommen, findet Esther Haldemann, Geschäftsführerin des Vereins Tagesfamilie Kanton Solothurn. Sie hofft auch auf einen Effekt durch den Anerkennungspreis, welcher dem Verein Anfangs Jahr verliehen wurde. Der Preis wird getragen durch den Solothurner Regierungsrat, Handelskammer und den Gewerbeverband.
Seit 2012 existiert der Verein. Anfangs gab es Anschubfinanzierung vom Kanton, mittlerweile ist das Angebot selbsttragend. Der Jahresumsatz beträgt rund eine Million Franken
... am Wochenende und in den Ferien
Esther Haldemann sieht die Tagesfamilien nicht als Konkurrenz zu Kindertagesstätten. Der Verein spreche auch Eltern an, welche sich nicht nach den Betreuungszeiten der Kitas richten könnten – etwa bei Schicht- oder Wochenendarbeit und in den Schulferien.
Das Angebot existiert im ganzen Kanton Solothurn – ausser im Schwarzbubenland, dort sei die Nachfrage zu klein gewesen, so Therese Wittwer. Sie vermittelt im Gebiet Biberist-Wasseramt Tagesfamilien. Gefragt sei die Betreuung vor allem in der Region Solothurn-Biberist-Grenchen – städtischen Gemeinden und der Agglomeration. Das Ziel für die Zukunft sei, auch in den anderen Regionen zu wachsen. Denn auch in ländlichen Gemeinden steige die Nachfrage.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 12:03 Uhr und 17:30 Uhr)