So hat die Zahl der Pendler zugenommen: Im Vergleich zum Jahr 2006 fahren heute deutlich mehr Deutsche über die Grenze zu ihrem Arbeitsort im Aargau. Waren es damals noch gut 6000 Personen, sind es nun rund 12'000 Grenzgänger, eine Zunahme um 100 Prozent.
So kommen die Deutschen in den Aargau: Sieben von zehn Deutschen fahren mit dem Auto an ihren Aargauer Arbeitsplatz. Nur zwei von zehn nutzen den Zug. Mit einer Fahrgemeinschaft oder dem E-Bike sind nur ganz wenige unterwegs.
Die Folgen: Immer wieder Staus an den Grenzübergängen und auf den Strassen zwischen Rhein und Aargauer Zentren. Mehr Lärm, mehr Luftverschmutzung.
So könnte man die Umwelt schonen: Jonas Messmer von der Hochschule Offenburg sieht mehrere Ansätze, wie man das Pendeln über die Grenze umweltfreundlicher gestalten könnte. Am sinnvollsten wäre natürlich, wenn die Pendler weniger Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Eine Möglichkeit wäre dabei, dass sie von zuhause arbeiten.
Ein weiterer Lösungsansatz ist die Verlagerung des Verkehrs. Statt dass jeder alleine im Auto fährt, könnte man Fahrgemeinschaften bilden oder sogar das Fahrrad nehmen. Hier böten E-Bikes heute die Möglichkeit auch etwas längere Distanzen per Zweirad zurückzulegen. Falls all dies für einen Pendler nicht möglich ist, sieht Messmer noch eine letzte Möglichkeit: Elektroautos.
So realistisch sind die Pläne: Die deutschen Pendler von einem anderen Verkehrsmittel zu überzeugen, das sei schwierig. Laut Messmer sei eines der Probleme, dass auf beiden Seiten der Grenze eher ländliche Gebiete liegen. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs ist deshalb eher dünn, es fehlt an guten Verbindungen mit attraktivem Angebot. Bei einer Fahrgemeinschaft wiederum müssten sich die Teilnehmer absprechen. Auch dies ist offenbar oft eine zu hohe Hürde.
Eine Lösung hat hier die ABB gefunden und zwar mit Anreizen übers Portmonee. An einem Teststandort gibt es für Fahrgemeinschaften kostenlose und reservierte Parkplätze am Arbeitsplatz. Das Resultat dieses Anreizes: Ein Viertel der Angestellten teilen sich heute ein Auto.