«Zwischen Solothurn, Biel, Murten und Neuenburg ist der Weg das Ziel», schreibt die Bielersee Schifffahrt auf ihrer Website. Genau die Strecke ist Redaktor Bruno von Däniken für eine Radioreportage gefahren. Sechs Stunden dauert die Strecke von Solothurn nach Biel und retour. Eine abwechslungsreiche Route.
Am sommerlichen Donnerstagmittag sind viele auf der Aare per Kursschiff unterwegs. In der Aare sind am Tag noch wenige Schwimmer unterwegs. «Die kommen erst am Abend», erklärt SRF-Redaktor Bruno von Däniken. Beim Einsteigen in Solothurn warten bereits viele Passagiere auf das 12-Uhr-Schiff. Auf der Mittagsfahrt am Donnerstag sind rund 160 Personen vor Ort.
Auf der Aare verkehren pro Jahr rund 74'000 Passagiere (2017) auf den Kursschiffen der BSG. Die MS Rousseau zum Beispiel hat Platz für 300 Personen. Gebaut wurde sie im Jahr 2012. Sie fährt bis zu 24 Stundenkilometer. Auf ihr können sich die Passagiere, wie auf den anderen Schiffen auch, im Restaurant verpflegen.
Die Bielersee-Gastro AG betreibt die Restauration auf allen Schiffen der BSG, eine Tochtergesellschaft der BSG. Total arbeiten im Sommer bis zu 90 Mitarbeitende auf den acht Schiffen und im eigenen Restaurant. Sie bestreiten auch die Themenfahrten, die es zusätzlich zu den Kursfahrten gibt.
Unter anderem passieren die Schiffe Naturschutzgebiete. Auch deswegen ist die Strecke beliebt. Die Aare lockt nämlich immer wieder Naturfans an: Vögel, Biber, Welse – alle kann man hier sichten. Die Flusslandschaft ist abwechslungsreich.
Schwimmer, Fischer, Berufs- und Hobbykapitäne müssen auf der Aare aneinander vorbeikommen. Es gibt immer wieder auch heikle Situationen, bestätigt die BSG. Abrupte Bremsmanöver zum Beispiel, weil Schwimmer das grossen Kursschiff nicht bemerken oder die Regeln nicht kennen. «Bei schönem Wetter brauche es viel Konzentration, wenn viele Leute das Wasser nutzen», weiss BSG-Kapitän Andreas Marti.
Zwei Schiffe der BSG sind in Solothurn stationiert, die MS Rousseau und die MS Siesta. Auch Brücken sind Teil der Strecke, zum Beispiel die Autobahnbrücke in Grenchen. Die Schiffe müssen genug flach sein, um die Brücken zu passieren.
Kapitän Andreas Marti begleitet die Passagiere und das SRF-Team am Donnerstag auf der total sechsstündigen Fahrt Solothurn-Biel-Solothurn. «Es ist verlockend das kühle Wasser zu sehen. Aber es ist unser Job die Passagiere bei gutem Wetter auf dem Gewässer herumzuführen», sagt er im Interview. «Wir haben einen schönen Job, weil wir ein abwechslungsreiches Fahrgebiet haben. Das gibt es in der Schweiz kein zweites Mal».
Auf dem Weg nach Biel passiert die MS Rousseau die MS Siesta. Auch sie ist am schönen Sommertag gut ausgelastet. Schiff und Mannschaft wechseln täglich. Die Kapitäne befahren Aare und Bieler-, Murten-und Neuenburgersee. Eine abwechslungsreiche Fahrt, der längste schiffbare Wasserweg der Schweiz. Ein- und Aussteigen kann man auf der Aare zum Beispiel in Altreu oder Grenchen.
Auf Fliessgewässern zu fahren sei ganz anders als auf dem See, sagt Kapitän Andreas Marti im Interview mit SRF. Die Strömung habe einen starken Einfluss auf die Manöver. Grundsätzlich verkehren die Schiffe bei jedem Wetter. 2012 feierte die Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft ihr 125-jähriges Bestehen.