Wer durch das Merker-Areal und seinen klosterartigen Bau mit Innenhof läuft, der wandelt nicht nur durch ein Stück Geschichte, sondern durch ein scheinbar wildes Sammelsurium der unterschiedlichsten Betriebe: Praxen für Physiotherapie oder Geburtsvorbereitung, ein Blumenladen, ein Kulturlokal, ein Restaurant, mehrere Architekten, Werbebüros und Fotografen - es hat von scheinbar Allem.
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Bild 1 von 9. Sybille Hausammann-Merker (links), Verwaltungsratspräsidentin der Merker Liegenschaften AG, und Dominique Girod, eine der ersten Mieterinnen auf dem Merker-Areal. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 9. Die Liste der aktuellen Mieter auf dem Merker-Areal ist lang: Rund 80 Firmen mit gegen 270 Mitarbeitern sind derzeit auf dem Areal tätig. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 9. Seit 2009 gehören auch 45 Wohnungen zum Merker-Areal. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 9. Stefan Schmidlin ist einer der Geschäftsleiter des Architekturbüros Zulauf & Schmidlin. Das Büro hat nicht nur den Umbau des Areals (zu sehen als Holzmodell) und das Wohngebäude (rechts, in grau) geplant. Das Architekturbüro ist selber ins Merker-Areal eingezogen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 9. Dort wo früher die Spedition war, ist heute ein Restaurant, das noch den selben Namen trägt: Spedition. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 9. Geigenbauer Michael Rhonheimer bei der Arbeit in seiner Werkstatt. Dieses befindet sich bereits seit mehreren Jahren auf dem Merker-Areal. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 9. Auf dem Merker-Areal sind auch mehrere Kulturbetriebe zu Hause, zum Beispiel die Aktionshalle Stanzerei GmbH. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 9. Fotograf René Röthli hat sein Atelier auf der hinteren Seite des Merker-Areals. Er bereitet gerade das Set vor für ein Fotoset. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 9. Auch ein Blumenladen gehört zum «Portfolio» des Merker-Areals in Baden. Bildquelle: SRF.
«Nein, die Industrie ist nicht mehr vertreten seit 1991 das Waschmaschinengeschäft verkauft und das Areal nicht mehr für die Industrie genutzt wurde», erklärt Sibylle Hausammann-Merker. Sie ist die Tochter von Walter Merker, dem damaligen Patron. Heute ist sie die Verwaltungsratspräsidentin der Merker Liegenschaften AG.
Ein bunter Gewerbe-Mix
Sie führt uns in verschiedene Ateliers und Büros, ins Kulturlokal Stanzerei, in einen Blumenladen, zu einem Geigenbauer oder ins Architekturbüro Zulauf & Schmidlin. Dieses Büro hat Umbau und Sanierung des Merker-Areals geplant und ist später selber eingezogen.
Eigentlich hätten all diese Firmen nur als Zwischennutzung dienen sollen. Doch aus einem Provisorium wurde eine längerfristige Nutzung. Heute gibt es rund 80 Mieter auf dem Merker-Areal. Dazu gehört auch ein Restaurant, welches in der alten Spedition der Firma Merker untergebracht ist. Gegen 270 Personen arbeiten auf dem gesamten Areal. Hinzu kommen 45 Wohnungen, welche 2009 gebaut wurden.
Lange Wartelisten
Sibylle Hausammann-Merker ist zufrieden und glücklich, wie es mittlerweile auf dem Merker-Areal aussieht. Keine Wehmut wenn sie an die alten Zeiten zurück denkt? «Nein, überhaupt nicht. Das, was wir getan haben, war das Richtige.» Und der Erfolg gibt ihr Recht. Wer ins Merker-Areal einziehen will, der muss auf die Warteliste. Und die ist lang.
Auch Dominique Girod strahlt. Sie gehörte 1992 zu den ersten, die in die alten Gemäuer der Firma Merker einzog. «Die sanitären Anlagen funktionierten damals noch nicht überall, weil die ersten Umbauarbeiten bereits liefen», erinnert sie sich. «Aber wir haben uns arrangiert und es nicht bereut.»
Wie eine Familie
Noch heute arbeitet sie hier, zusammen mit ihrem Partner Julien Gründisch, in der Firma Girod Gründisch, einem Büro für Visuelle Kommunikation. Eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Baden sei es gewesen, erinnert sie sich.
Und heute? «Einige aus der damaligen Zeit arbeiten immer noch hier», erklärt Dominique Girod. Es sei vergleichbar wie mit einer Familie, in der manche Mitglieder bleiben, und andere gehen. Und jeder, der neu dazu kommt, wird irgendwie ein Teil der Merker-Familie, schmunzelt Girod.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)