Man muss nicht Kind sein, um das Figurentheater im Fabrikpalast in Aarau zu besuchen. Aber es hilft schon, wenn man sich einen Rest Neugierde und Fantasie bewahrt hat.
15 Jahre Fabrikpalast
Ob eine Zange oder ein Krug: Seit 15 Jahren erweckt der Fabrikpalast Figuren und Objekte zum Leben, verwandelt sie, und macht sie zu kleinen, frechen oder philosophierenden Wesen, die auch mal Unbequemes aussprechen.
Schnee im Zuschauerraum
Man könne mit allem Theater machen, sagt der künstlerische Leiter und Gründer des Fabrikpalastes, Hansueli Trüb. «Diese Tastatur zum Beispiel hat ganz viele wunderbare Augen», sagt Trüb im Interview im SRF-Studio.
Das kleine Theater ist im Aarauer Telli zuhause, im selben Gebäude wie das Kiff. Trüb erinnert sich an die abenteuerlichen Anfänge, als der Fabrikpalast in einer nicht mehr gebrauchten illegalen Bar gestartet ist: «Bei den ersten Aufführungen war noch nichts isoliert, die Besucher hatten ihre Mäntel an und es hat ins Theater hinein geschneit».
Werden Vorstellungen gestrichen?
Zwar ist der Fabrikpalast auch nach 15 Jahren noch klein, hat sich aber als Kulturinstitution etabliert. Die Saison 2013/14 war die bislang beste mit 2'300 Zuschauern.
Umso mehr zeigt sich Hansueli Trüb enttäuscht, dass die Stadt Aarau sein Theater nicht stärker unterstützt. Ein Gesuch für zusätzliches Geld zur Schaffung einer Geschäftsstelle hat der Einwohnerrat soeben abgelehnt.
«Wir müssen uns ernsthaft überlegen, unser Programm massiv zu kürzen», sagt Trüb. Bei der aktuellen Belastung könne es mit 70 bis 80 Vorstellungen pro Saison einfach nicht mehr weitergehen.
Zuerst soll jetzt aber gefeiert werden. Zum Jubiläum zündet der Fabrikpalast ein Feuerwerk der Kunst. Am Donnerstagabend beginnt ein dreiwöchiges Festival mit diversen Aufführungen.