Elf Zuchwiler Gemeinderäte waren an der ausserordentlichen Sitzung am Donnerstagabend für die Fusion mit der Stadt Solothurn, elf waren dagegen. Gemeindepräsident Stefan Hug (SP) gab schliesslich den Stichentscheid: Der Gemeinderat empfiehlt dem Stimmvolk, am 28. Februar ein Ja in die Urne zu legen und der Fusion mit Solothurn zuzustimmen.
Der Entscheid kam nur zu Stande, weil ein paar Gemeinderäte ihre Meinung zum Thema Fusion geändert haben. Im November, als es um eine mögliche Fusion von bis zu fünf Gemeinden ging, waren noch 13 Gemeinderäte gegen eine Fusion und nur sechs dafür.
Meinungsumschwung
Die Ausgangslage sei jetzt halt deutlich anders, war in der Debatte zu hören. «Wir wissen jetzt, wer fusioniert. Wir kennen die Beteiligten», sagte Heinz Schaller (SP).
Ein Zusammenschluss von fünf Gemeinden hätte zu einer Stadt mit 43'000 Einwohnern geführt. Zuchwil und Solothurn haben zusammen nur knapp 26'000 Einwohner. «Das ist eine überschaubare Grösse, das ist immer noch eine Klein-Stadt», monierte Schaller.
Ihre Meinung nicht geändert hat die SVP. Und auch Jean-Baptiste Vuille (GLP) stellte fest: «Ich warte immer noch auf das Knallerargument für die Fusion». Auch wenn es jetzt nur noch um eine Zweier-Fusion gehe, sei ihm trotzdem nicht klar, wem diese Fusion etwas bringen soll.
Neue Verhandlungen?
Patrick Marti (SP) bedauerte aber, dass die konkreten Folgen eine Zweier-Fusion mit Solothurn nicht genauer abgeklärt worden sind. Der Fusions-Vertrag, der stets nur auf eine mögliche Fünfer-Fusion ausgelegt worden ist, sei zu unklar. Eigentlich müsste man jetzt damit beginnen, mit Solothurn über eine Fusion zu verhandeln, meinte Marti.
Auch Manfred Tschui (FDP) plädierte dafür, einen Schritt zurück zu machen und eine Fusion mit Solothurn zuerst seriös abzuklären, statt am 28. Februar überstürzt Ja zu sagen.
Weitere Stimmen aus der Debatte:
- «Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts» (Gemeindepräsident Stefan Hug, SP)
- «Es sind immer noch zu viele Fragen offen» (Christine Hofer, parteilos)
- «Vieles, was uns vertraut ist, bleibt erhalten. Solothurn und Zuchwil sind ähnlich» (Amanda Wittwer, SP)
- «Zuchwil hat eine Grösse, bei der es keine Fusion braucht» (Silvio Auderset, SVP)
- «Wir wären eine Stadt, das wäre doch toll!» (Amanda Wittwer, SP)
- «Mein Bauch sagt mir, ich bin ein Zuchwiler. Ich sehe einfach keinen Grund zu fusionieren» (Jean-Baptiste Vuille, GLP)