Aktuell habe er alle Hände voll zu tun, sagt Hans Ledermann zwischen Larven, Pinseln und Gips. «Mir sin im Seich», gibt er zu. Grund zur Sorge gebe es allerdings nicht. Die Larven seien immer alle pünktlich fertig geworden.
Aktuell sei er vor allem mit Larven malen beschäftigt. Wenn er eine ganze Serie vor sich habe, brauche er pro Larve bloss 15 Minuten. Bei einer Major-Larve könne es aber schon auch mehrere Stunden dauern.
Jede Larve muss angepasst werden
Bis zu den Malerarbeiten braucht es aber noch viele Zwischenschritte. Wichtig sei auch, dass jede Larve individuell angepasst werde: «Eine Larve muss sitzen. Wenn sie nicht passt, hat man drei versaute Tage», sagt Ledermann. Als Grundlage für neue Larven dient Ledermann meist eines seiner gut 400 Larven-Modelle.
Hobby zum Beruf gemacht
Hans Ledermann kann von seinem Beruf als Larvenmacher leben. Wäre er aber in seinem ursprünglichen Beruf auf einer Bank geblieben, würde finanziell sicher mehr drin liegen. Den Schritt, vor 35 Jahren ganz mit dem Larvenbauen anzufangen, habe er aber nie bereut: «Ich habe mich für die Fasnacht entschieden und das Hobby zum Beruf gemacht.»
Leidenschaft Fasnacht hält jung
Auch mit 69 Jahren baue Ledermann noch mit Leidenschaft Larven. Dank seinem Beruf habe er viele interessante Begegnungen: «Als Larvenbauer kommt man mit allen Bevölkerungsschichten in Kontakt. Man hat auch mit Leuten in jedem Alter zu tun. Das hält mich jung.» Würde ihm sein Beruf keine Freude mehr bereiten, hätte er das Atelier längst aufgegeben.
Noch wartet auf Hans Ledermann in den nächsten Tagen viel Arbeit. Er freue er sich aber auch enorm auf die Fasnacht. Dann steht er in einer Guggenmusik als Major ein: «Die Fasnacht ist nicht nur meine Existenzgrundlage, es ist auch meine grosse Leidenschaft.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)