Durch regelmässige Bewegung wird nicht nur Übergewicht verhindert, sondern auch das menschliche Gehirn trainiert. Dies zeigt das Anatomische Museum anhand verschiedener Studien in der neuen interaktiven und multimedialen Ausstellung «Geheimnisvolles Hirn - Macht Sport schlau?»
Programme herunterfahren
«Sport bewirkt geistig viel Gutes. Man kann sich das wie beim Reset eines Computers vorstellen», sagt die Leiterin des Anatomischen Museums, Magdalena Müller-Gerbl, «da werden alle Fenster geschlossen und Programme heruntergefahren.» So würde sich das Hirn viel besser erholen. Und hätte zum Beispiel Zeit, neue Nervenzellen aufzubauen.
Sport gegen Demenz und Depression
Regelmässige Bewegung verlangsamt aber auch das Schrumpfen des Gehirns. Insbesondere der Hippocampus, der für das Lernen und Erinnern zuständig ist, wird mit ansteigendem Alter kleiner. Hier hofft die Forschung, dass durch Sport der geistige Abbau verlangsamt wird und Demenzkranke so zwar nicht geheilt, aber der Prozess zumindest entschleunigt werden kann.
Gegen Depression sei Sport sogar ähnlich hilfreich wie eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung. Regelmässige Bewegung habe eine ähnliche Wirkung wie ein Antidepressiva.
«Sitzen macht dumm»
Auch die Gehirne von Kindern und Jugendlichen würden von körperlicher Aktivität profitieren. Es sei nachgewiesen, dass sporttreibende Kinder besser lernen. Deshalb gibt es an vielen Schulen Konzepte wie das «Bewegte Klassenzimmer». Dort lautet die Devise: «Lasst den Philipp doch zappeln - Sitzen macht dumm!»
Die Ausstellung gibt es bis Ende August 2019 im Anatomischen Museum der Universität Basel zu sehen.