Dieter Behring wird vorgeworfen, in der Zeit zwischen September 1998 und Oktober 2004 gewerbsmässig Anleger betrogen zu haben. Die Zahl der Geschädigten beträgt rund 2000, wie der Anklageschrift des Bundesanwaltschaft zu entnehmen ist.
Den Anlegern sei vorgegeben worden, dass die Hälfte ihrer Gelder «sicher» angelegt würden. Die restlichen 50 Prozent sollten in spekulative Werte investiert werden. Wiederum davon würden 30 Prozent mit einem besonderen Handelssystem bewirtschaftet werden.
Der Angeklagte soll den Investoren gemäss Anklageschrift erklärt haben, dass er dieses «Handelssystem Behring» selbst entwickelt und seit Jahren erfolgreich bewirtschaftet habe. Behring habe Jahresrenditen in zweistelliger Prozenthöhe in Aussicht gestellt. Die Krux: Behring soll weder über ein selbst entwickeltes und marktüberlegenes System verfügt haben. Noch habe er die investierten Gelder damit bewirtschaften wollen.
Gemäss Anklageschrift hat Dieter Behring mindestens 3,6 Millionen Franken, 1,5 Millionen US-Dollar und 380'000 Euro für private Bedürfnisse verwendet. Mit rund 30 Millionen Franken soll er fremde Verbindlichkeiten gedeckt haben. Die Anleger sollen insgesamt im Umfang von 800 Millionen Franken geschädigt worden sein.
Teure Uhren und Weine
Dieter Behring soll rund 5,3 Millionen Franken der auf betrügerische Weise erlangten Gelder für Schmuck und Uhren ausgegeben haben. Gemäss Aufstellung in der Anklageschrift wurden sechsstellige Beträge an Bijouterien und Uhrenhersteller überwiesen.170'000 Franken flossen für den Erwerb von Weinen und anderen Genussmitteln. Weiter soll sich Behring 2001 einen Lohn von 328'000 Franken überwiesen haben.
Langes Verfahren
Das Strafverfahren gegen Dieter Behring dauert nun schon seit über 10 Jahren. 2004 kam er erstmals in Haft. 2005 wurde er entlassen. Im März 2007 wurde er ein zweites Mal inhaftiert. Seine Freilassung erfolgte gegen eine Bar-Sicherheitsleistung von 1 Million Franken.