In vielen staatsnahen Betrieben würden die Leitungsgremien zu sehr nach politischen Kriterien zusammengesetzt; das findet die Wirtschaftskammer Baselland. Sie zieht damit die Schlussfolgerungen aus den Skandalen der letzten Zeit im Nachbarkanton Basel-Stadt. Und lanciert deshalb jetzt eine Volksinitiative.
Weniger Politiker, dafür mehr Fachleute
Diese zielt direkt auf die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB). Der Bankrat der BLKB soll nach dem Willen des Wirtschaftsverbandes verkleinert und es sollen dort statt politischen Vertreterinnen und Vertretern, sprich Regierungs- und Landrätinnen und -räten, ausschliesslich noch Fachleute Einsitz nehmen. Auch Angestellte der Verwaltung sollen nicht mehr in diese Gremien gewählt werden können. Das sind Forderungen, welche im Rahmen einer Gesetzesrevision zurzeit auch in der Stadt diskutiert werden.
Kein Misstrauensvotum gegen Kantonalbank
Vor allem die Hauptforderung, die Entpolitisierung der Basellandschaftlichen Kantonalbank, sei kein Misstrauensvotum gegen die aktuelle Leitung. Dies sagte der Direktor der Wirtschaftskammer-Direktor (und FDP-Landrat) Christoph Buser an einer Medienkonferenz, an der die Vorstösse vorgestellt wurden.
Sondern bloss eine Konsequenz aus den jüngsten Ereignissen im Nachbarkanton. Buser begründet die politischen Aktivitäten in diesem Bereich gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF mit der laufenden Wirtschaftsoffensive des Kantons, die die ganze Kraft der Wirtschaftseliten des Kantons benötigen würden: «Wir wollen dieses Problem ein für allemal vom Tisch haben, damit wir uns anderen, wichtigen Dingen zuwenden können.»