«Haben Sie gut geschlafen, Frau Strahm?», fragt Moderator Patrick Künzle zum Einstieg in das Gespräch. Die Basler CVP hat bei den letzten Wahlen in Basel rund ein Fünftel der Wähler und ihren Nationalratssitz verloren. Kann die Parteipräsidentin da ruhig schlafen?
«Das ist ein nationaler Trend», erwidert Andrea Strahm. Sie gesteht aber ein, dass die CVP in einer schwierigen Lage sei. «Die Wähler driften nach links oder rechts, da ist es mit einem Parteiprogramm in der Mitte schwierig.»
Sie sei jedoch zuversichtlich, denn «wir haben viele gute Kandidaten auf unserer Liste.» Sie spüre sehr viel Motivation.
Weshalb hat es die Mitte so schwer?
«Ängste spielen eine grosse Rolle. Die einen haben Angst, ihre Arbeit zu verlieren und wählen SP. Die anderen haben Angst vor Überfremdung und wählen SVP.» Reagiert die CVP mit einem Rechtsrutsch? «Diese Tendenz besteht in Basel auch bei der LDP und der FDP», so Strahm. Die linke Regierung habe dazu beigetragen, «dass viele die Nase voll haben und sich klarer positionieren.»
Bürgerlich mit Herz
Die CVP will aber noch immer jene bürgerliche Partei sein, die am sozialsten ist. Mit dem Slogan «Bürgerlich mit Herz» möchte die CVP wieder bei der Wählerschaft punkten. «Wir haben ein soziales Gewissen, sind aber eine bürgerliche Partei.» Heisst das, dass die anderen bürgerlichen Parteien, mit denen die CVP bei den Regierungsratswahlen zusammen spannt, kein Herz haben? «Doch, aber andere Parteien haben andere Prioritäten.»
Wie steht es um das C im Parteinamen?
Andrea Strahm ist nicht gläubig. «Wir haben das C am Anfang, aber die CVP steht allen offen, unabhängig von der Religion.» Was bedeutet das C im Namen überhaupt noch? «Das Christentum ist die Wurzel unserer Kultur und auch die Wurzel unserer Partei.» Die CVP betreibe eine bürgerliche Partei mit Blick auf die sozial schwächeren. Es sei durchaus schwierig, dass es innerhalb der CVP gläubige und weniger gläubige Mitglieder habe. Das Thema Religion sorge auch für Diskussionen.
Sätze ergänzen mit Andrea Strahm (CVP)
Das letzte Mal in der Kirche war ich... | ...auweia. Wohl an einer Hochzeit? |
Meine Vision für das Lybüchelareal ist... | ...eine Nutzung für das Gewerbe. |
Die Legalisierung von Cannabis finde ich... | ...gut. |
Dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren können... | ...finde ich in Ordnung. |