- SP bleibt stärkste Partei in Basel. Gewinnt einen Sitz dazu.
- Im bürgerlichen Lager kann die LDP am stärksten zulegen. Sie gewinnt vier Sitze.
- FDP und GLP müssen an Stimmenanteilen einbüssen. SVP unverändert. CVP minus ein Sitz.
- Bei den Blöcken (links und rechts) gibt es keine Verschiebung.
- Nicht mehr im Parlament ist die Rechtsaussen-Partei VA
Im Basler Grossen Rat kommt es zu Verschiebungen innerhalb der Blöcke. Eine Verschiebung der Kräfte nach links und nach rechts hat es jedoch nicht gegeben.
FDP und GLP verliert, SP legt zu
Innerhalb des bürgerlichen Lagers kann die LDP einen Wahlsieg feiern. Sie legt vier Sitze zu und kommt neu auf 14 Sitze, einen Sitz weniger als die SVP. Die LDP gewinnt auf Kosten der FDP, GLP und CVP. Die FDP verliert zwei Sitze. GLP und CVP müssen je einen Sitz abgeben. Die SVP bleibt unverändert bei 15 Sitzen.
Im linken Lager kann die stärkste Partei, die SP, zulegen (+1) und kommt neu auf 34 Sitze. Auch das Grüne Bündnis legt einen Sitz zu und stellt neu 14 Vertreter im 100-köpfigen Grossen Rat.
Ferner wurde die Splittergruppe «Volksaktion gegen zu viele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat» von Eric Weber nach vier Jahren aus dem Parlament abgewählt. Sie war bei den Wahlen 2012 auf zwei Mandate gekommen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 41,7 Prozent.
FDP: «Mobilisierung nicht gelungen»
Der FDP sei die Mobilisierung erneut nicht gelungen, sagte Präsident Luca Urgese zum zweifachen Sitzverlust. Seine Partei müsse die Basisarbeit verbessern. GLP-Präsidentin Katja Christ verweist auf ein Restmandat, die ihre Partei im Gegensatz zu den Wahlen 2012 nicht zugeteilt bekommen habe.
Die CVP führt ihren Sitzverlust auf das gute Abschneiden der LDP zurück. Ihre Partei habe zudem national einen negativen Trend gehabt, sagte Parteipräsidentin Andrea Strahm.
LDP: «Viele Persönlichkeiten»
Das gute Abschneiden der LDP sieht auch SVP-Präsident Sebastian Frehner als Grund, dass seine Partei keine Sitze zulegen konnte. Das Resultat liege indes auf ähnlicher Höhe wie die SVP-Anteile in Städten wie Genf und Zürich.
LDP-Parteipräsidentin Patricia von Falkenstein führt den vierfachen Sitzgewinn auf das breit abgedeckte Spektrum der angetretenen Personen zurück. Parlamentswahlen würden immer mehr auch zu Personenwahlen. Zudem hätten wohl die Regierungswahlen mit LDP-Kandidat Conradin Cramer einen positiven Effekt für die Parlamentswahlen gehabt.
Reaktionen von ParteiexponentInnen
«Den Sieg habe ich noch nicht richtig realisiert»
Die LDP hat vier Sitze im Grossen Rat dazu gewonnen und gehört zu der Wahlsiegerin. Nach diesen Wahlen ist die LDP die zweitgrösste bürgerliche Partei nach der SVP. Das bringe Verantwortung mich sich, sagt von Falkenstein. Aber als Partei mit vielen Sitzen könne man auch mehr bewirken.
«Freue mich, dass ich wieder im Grossen Rat bin»
Die Präsidentin der SP, Brigitte Hollinger, war in der letzten Legislatur nicht im Grossen Rat. Nun hat sie den Sprung ins Parlament geschafft und freut sich darüber. Für ihren Job als Parteipräsidentin sei dies vor allem aus Effizienzgründen von Vorteil. Für die Partei selber sei aber nicht so wichtig, ob die Präsidentin auch Grossrätin ist oder nicht.
«Jetzt hat es doch noch gereicht»
Die Parteipräsidentin der GLP, Katja Christ, musste um ihre Wahl zittern. Bei den Zwischenresultaten am Nachmittag sah es danach aus, als ob die GLP zwei Sitze verlieren würde. Nun sei sie erleichtert, dass die Partei nur einen Sitz verloren hat. Persönlich freut sie sich auch über ihre eigene Wiederwahl.
«Freue micht vor allem für die Grünen»
Jürg Stoecklin sass 15 Jahre für die Grünen im Grossen Rat und wurde nun nach einer Pause von vier Jahren wiedergewählt. Er freue sich über seine Wiederwahl, vielmehr jedoch über das gute Abschneiden der Grünen generell. Im Parlament will er sich vor allem für Umweltthemen einsetzen.
«Ich habe extrem Respekt vor der Aufgabe»
René Häfliger verbindet man mehr mit dem FC Basel als mit der Politik. Am Sonntag wurde er aber für die LDP in den Grossen Rat gewählt. Seinen Wahlerfolg erklärt er ein Stück weit mit seinem Bekanntheitsgrad. Seiner neuen Aufgabe begegnet er mit Respekt.
Bekannte Namen schafften Sprung ins Parlament
Bei praktisch allen Parteien schafften bekannte Namen neu den Sprung in den Grossen Rat. Bei der LDP neu dabei ist Jeremy Stephenson, ein ehemaliger Gerichtspräsident im Kanton Basel-Stadt.
Auch Fussballreporter und FCB-Journalist René Häfliger hat die Wahl ins Parlament geschafft. Bei den Sozialdemokraten ist Parteipräsidentin Brigitte Hollinger nun selber auch im Grossen Rat. Neu dabei auch Kaspar Sutter, der man in Basel-Stadt vor allem kennt als Generalsekretär der Finanzdirektorin Eva Herzog.
Aus Kulturkreisen wurden Claudio Miozzari von «Kulturstadt Jetzt» und Sebastian Kölliker, langjähriger Präsident des Jugendkulturfestivals Basel, für die SP ins Parlament gewählt. Auch wieder dabei ist ein altbekanntes Gesicht: Jürg Stöcklin von den Grünen. Für die SVP politisiert neu die ehemalige Spitzensportlerin und Olympiamedaillengewinnerin im Fechten, Gianna Hablützel-Bürki.