Das Wohnatelierhaus im Erlenmatt-Quartier ist ein Prototyp: Zum ersten Mal soll ein solches Haus ganz ohne Heizung auskommen. «Die rund 80 Zentimeter dicken Mauern sowie die Abwärme von Elektrogeräten und die diffuse Sonneneinstrahlung bringen soviel Wärme, dass man keine Heizung braucht», erklärt Architekt Heinrich Degelo.
Auch sonst hat man den Innenausbau der einzelnen Wohnlofts auf das absolute Miminum reduziert. So stehen lediglich Stromanschlüsse sowie ein Sanitärelement mit WC, Dusche, Küchenherd und Kühlschrank zur Verfügung. Für Ausbau und Gestaltung der Räume sind die rund 30 Künstlerinnen und Künstler selber verantwortlich. Fotografin Barbara Bühler, die mit ihrer Tochter in eine solche Wohnloft einzieht, will es sich jedenfalls noch etwas gemütlicher machen: «Ich habe jetzt eine Tonne Holz bestellt.»
Alles in allem konnte mit diesen Massnahmen der Mietpreis auf nur 10 Franken pro Quadratmeter gesenkt werden. Das macht für kleinere Lofts rund 600 Franken Miete, bei den grösseren maximal 1'600. Das ist etwa halb soviel wie bei vergleichbar grossen Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt.
Falls dieser Prototyp für alle Beteiligten funktioniert, will Architekt Heinrich Degelo zusammen mit der Genossenschaft Homebase weitere solche Häuser in der Schweiz bauen.