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Herbstgast Fabienne Peter «Ich bin die erste Transfrau auf dem Eis»

Die Geschlechtsangleichung brachte auch mit sich, dass sie vom Ehemann zur Ehefrau und vom Vater zur Mutter wurde.

Eine zierliche Frau steht an der Bande der Basler Kunsteisbahn Margarethen und schaut dem Treiben auf dem Eis zu. Die EHC-Frauen trainieren gerade und eine Frau an der Bande kommentiert: «Sie sind gut unterwegs». Die Frau neben dem Eis ist Fabienne Peter, EHC-Spielerin, die sich aber gerade von einer Operation erholt und deshalb an diesem Abend nicht mitspielen kann.

Audio
Interview mit Transfrau Fabienne Peter
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 09.10.2018.
abspielen. Laufzeit 17 Minuten.

Es war ihre letzte Operation, die sie vom Mann zur Frau machte. Dass Fabienne Peter im Frauenteam mitspielen kann, ist nicht selbstverständlich. «Ich bin die erste Transfrau auf dem Eis», sagt sie. Dass sie lizenziert wurde und Meisterschaften spielen darf, freut sie deshalb besonders. «Ich bin auch stolz auf den EHC, dass er mitmachte, dass er so eine wie mich akzeptiert.»

Vom Spieler zur Spielerin, vom Papi zum Mami

So eine wie ich: Also eine, die zuvor ein Mann war, schon damals Eishockey spielte, dann das Geschlecht wechselte und jetzt wieder spielt. Aus dem Eishockeyspieler wurde eine Eishockeyspielerin - und aus dem Vater eine Mutter. Fabienne Peter hatte nämlich schon vor ihrer Geschlechtsangleichung geheiratet und mit ihrer Ehefrau Kinder bekommen.

Jetzt ist sie nicht mehr Ehemann, sondern Ehefrau und nicht mehr Vater, sondern Mutter. Das berge im Alltag doch einige Kuriositäten, erzählt sie. «Zum Beispiel, wenn man beim Antrag auf Kinderzulagen keinen Mann als Vater vorweisen kann.» Sie habe erklären müssen, dass sie - mittlerweile eine Frau - der biologische Vater ihrer Kinder sei. Für ihre Familie sei das keine grosse Sache mehr. «Wir hatten schon zuvor zuhause keine klassische Rollenverteilung. Da hat sich gar nicht viel geändert mit der Geschlechtsangleichung.»

Checken wie ein Mann

Beim Eishockey merkt man dann aber doch gelegentlich, dass sie zuvor ein Mann war. Die Spielerinnen dürfen beispielsweise nicht checken, also nicht so starken Körperkontakt haben, das besagen die Regeln. «Manchmal habe ich aber Lust, eine Spielerin an die Bande zu checken.» So wie früher, als sie das bei den Männern noch durfte und auch tat.

Dass sie mittlerweile eine Frau ist, sei genau das, was sie sich gewünscht habe - checken hin oder her. «Ich fühle mich wohler jetzt - in der Frauenmannschaft auf dem Eis und sonst im Leben.»

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