- Immobilien Basel-Stadt schafft für Pensionierte einen finanziellen Anreiz, damit diese ihre grossen Wohnungen verlassen
- Pro Senectute und die Grauen Panther finden das Projekt gut
- Private Vermieter sind skeptisch und ziehen zumindest vorerst nicht mit
Plötzlich wird die Wohnung gross, vielleicht sogar zu gross. Dann, wenn die Kinder ausgezogen und die Eltern zu zweit in der Familienwohnung bleiben.
«Viele Pensionierte wollen aus ihren grossen Wohnungen ausziehen, können es sich aber nicht leisten», bestätigt Sabine Währen, Geschäftsleiterin von Pro Senectute beider Basel. Dies, weil Mietverträge, die vor Jahren oder gar Jahrzehnten abgeschlossen wurden, meist einen vergleichsweise tiefen Mietzins aufweisen. Wer von einer grossen in eine kleinere Wohnung ziehen will, müsste für die kleinere Wohnung deshalb oft mehr bezahlen als für die grosse.
Dass Immobilien Basel-Stadt das Zügeln von Pensionierten jetzt mit einer günstigen Miete für die kleine Wohnung unterstützen will, findet Pro Senectute gut. Auch bei den Grauen Panthern stösst die Idee auf offene Ohren. Heidi Hügli sagt lediglich, dass Pensionierte keinesfalls zum Auszug gezwungen werden dürfen: «Der Umzug muss unbedingt freiwillig bleiben.»
Bevorzugung älterer Menschen kommt schlecht an
Andreas Zappalà vom Hauseigentümerverband Basel-Stadt findet die Idee von Immobilien Basel-Stadt eigentlich gut. Seine Mitglieder animiert er trotzdem nicht, sich dem vorerst auf drei Jahre beschränkten Pilot-Projekt anzuschliessen. Seine Mitglieder hätten sowieso selten so viele Wohnungen, um überhaupt jonglieren zu können. «Zudem haben bei uns Mieter und Vermieter oft ein Vertrauensverhältnis und nicht selten wurden beide Parteien zusammen alt», so Zappalà. Da würde man gemeinsam nach Lösungen suchen, auch ohne eigentliches Programm.
Nicht mitmachen will die Helvetia Versicherung, ein grösserer Player auf dem Basler Wohnungsmarkt. Sprecher Hansjörg Ryser redet von einer «Bevorzugung älterer Menschen», die die Helvetia nicht gut finde.