Hans Brügger geniesst den Blick in den Himmel in seinem Garten, einige Meter oberhalb des Schänzli-Areals. Doch damit könnte bald Schluss sein, befürchtet Brügger: «Mit den Wohntürmen würden wir den Himmel nicht mehr sehen. Wir würden einfach an eine Wand schauen.» Weiter hat Brügger Angst, dass sich die Lärmbelastung noch verschärft.
Diese Einbussen möchte Brügger nicht kampflos hinnehmen. Zusammen mit weiteren Anwohnern fordert er, dass die Türme nicht höher als 45 Meter hoch werden dürfen. «Das aktuelle Projekt ist überrissen.» Er sei nicht grundsätzlich gegen Überbauungen, aber nicht in dieser Dimension.
Aus Sicht der gesamten Gemeinde ist das eine optimale Nutzung.
Halb so hohe Türme sind für Thomi Jourdan, zuständiger Gemeinderat, hingegen keine Lösung. «Wenn wir weniger hoch bauen, müssen die Türme breiter werden.» Das sei eine schlechte Option, da so die Aussicht verschlechtert und die Lärmbelastung verschärft würden, so Jourdan. Die Gemeinde sei alle Optionen durchgegangen und zum Schluss gekommen, dass die fünf Türme die beste Entwicklung für Muttenz seien. «Aus Sicht der gesamten Gemeinde ist das eine optimale Nutzung.»
Diese Argumente überzeugen Hans Brügger nicht. Mit seiner Forderung möchte er nicht nur die Wohntürme in der aktuellen Form verhindern. Der 80-Jährige möchte auch eine Grundsatzdebatte über die Frage führen, in welcher Form Muttenz weiter wachsen möchte.
(Regionaljournal Basel, 6.32 Uhr)