Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang in der Baselbieter Politik: Der grüne Landrat Jürg Wiedemann empfiehlt mit einem eigens dafür gegründeten Komitee die Wahl von FDP-Frau Monica Gschwind in die Baselbieter Regierung. Das ist darum ungewöhnlich, weil Monica Gschwind eine direkte Konkurrentin des grünen Sicherheitsdirektors Isaac Reber ist.
Diese Misstöne im eigenen Lager kommen den Grünen ungelegen. Sie haben am Montag die Wahlkampagne von Isaac Reber vorgestellt - und hätten lieber über politische Fragen geredet, statt Fragen zu beantworten zur Aktion von Jürg Wiedemann.
Isaac Reber selber liess sich jedoch nicht anmerken, ob ihn die Geschichte ärgert oder nicht. Er gab sich an der Medienkonferenz zur Wahlkampagne betont gelassen und selbstbewusst. Dass es für ihn bei den Wahlen im Februar möglicherweise knapp werden könnte, davon wollte er nichts wissen.
Schon vor vier Jahren ein Einzelkämpfer
Es sei kein Nachteil, dass er als Einzelkämpfer ohne politische Bündnispartner in die Wahlen gehe, betonte Isaac Reber. «Das war schon vor vier Jahren so.» In der Tat: Damals schaffte er es als Einzelkämpfer, den Bürgerlichen einen Sitz in der Regierung abzujagen.
Dennoch gilt: Mit den Stimmen der Grünen alleine schafft Isaac Reber die Wiederwahl nicht. Er ist auf Stimmen aus dem ganzen linken Lager angewiesen. Und da hilft es ihm nicht, dass sein Verhältnis mit der SP nicht mehr so gut ist wie noch vor vier Jahren. Es fällt auf, dass er in letzter Zeit immer wieder von prominenten Sozialdemokraten kritisiert wurde. Zuletzt für seinen Entscheid, die Anstellung der linken Basler Politikerin Sibel Arslan in seiner Direktion rückgängig zu machen.
Kampf gegen Einbrecher
Im Wahlkampf will sich Isaac Reber bewusst als Politiker darstellen, der zu keinem bestimmten politischen Lager gehört. Er möchte als Sachpolitiker wahrgenommen werden - und als guter Sicherheitsdirektor. Für sich in Anspruch nimmt er, dass er in den vergangenen vier Jahren beispielsweise die Staatsanwaltschaft neu organisiert und den Kampf gegen Einbrecher intensiviert hat.
(Regionaljournal Basel; 17:30 Uhr)