Widerstand gegen den Umbau der Kaserne gibt es seit einiger Zeit aus bürgerlichen Kreisen. Dieser sei zu teuer, finden Politiker aus der FDP, LDP und SVP.
Nun droht dem Projekt aber auch aus einer anderen politischen Ecke Ungemach: Der Verein «Kulturstadt Jetzt!» stellt nämlich seine Unterstützung in Frage. Das Konzept sei zu schwammig. Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements, widerspricht: «Ja, das Konzept ist per se vage. Aber das ist auch seine grosse Chance. Wir wollen eine offene, kreative Kaserne. Darum ist es nicht möglich, jetzt bereits alles definiert zu haben.» Bischof betont, dass es sich beim Kasernen-Umbau ganz bewusst um ein Experiment handle.
Kerstin Wenk vom Verein «Kulturstadt Jetzt!» hingegen ist skeptisch: Konkret sei zum Beispiel offen, wie Künstler ausgewählt oder wie lange Ateliers gemietet werden könnten. Dies seien aber entscheidende Fragen, die einen reibungslosen Betrieb ermöglichen würden, sagt SP-Grossrätin Kerstin Wenk gegenüber dem Regionaljournal: «Damit wir das Projekt unterstützen können, müssen zuerst solche Fragen verbindlich geklärt sein.» Dazu kann Philippe Bischof noch keine konkrete Antwort geben, geplant sei aber eine Art Gremium, welches mit Leuten vom Kanton und von der Kulturszene besetzt sei: «Dieses soll dann über die Bewerbungen entscheiden, ganz im Sinne einer spannenden und offenen Atmosphäre»
Das Projekt könnte scheitern
Steht die Linke nicht geschlossen hinter dem Projekt, so droht dieses aber zu scheitern. Ob die Vertreter von «Kulturstadt Jetzt!» das Projekt mit ihren Stimmen scheitern lassen würden, diese Fragen lässt Wenk noch offen. «Wir wollen den Kasernenumbau. Ob wir diese Kröte aber schlucken werden, das weiss ich jetzt noch nicht.» Das Präsidialdepartement stellt heute Abend im Rahmen einer Vernissage auf dem Kasernenareal den Umbau vor - und hofft darauf, besonders die Kritik auf linker Seite, ausräumen zu können.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)