Es ist vor allem der Basler Gewerbeverband, der sich vehement gegen die Umnutzung des Lysbüchel-Areals wehrt. Es dürfe nicht sein, dass eines der letzten zusammenhängenden, reinen Industriegebiete aufgehoben und in eine Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen überführt werde, wie es die Pläne der Regierung vorsehen. Der Gewerbeverband hat deshalb in den vergangenen Monaten lautstark Stimmung gegen das Projekt gemacht und versucht, die bürgerlichen Parteien auf seine Linie zu bringen.
Hierbei war der Gewerbeverband aber offensichtlich nur mässig erfolgreich. Im Bericht der Baukommission des Grossen Rates zur Umgestaltung des Lysbüchel-Areals, welcher am Freitag veröffentlicht wurde, zeigt sich, dass nur zwei von dreizehn Mitgliedern dem Gewerbeverband gefolgt sind und gegen die Pläne der Regierung gestimmt haben. Und zwar die beiden Vertreter der SVP. Die Mitglieder der LDP, der CVP und der FDP haben sich derweil alle enthalten oder sogar für die Umnutzungspläne gestimmt.
Das enttäuscht Gewerbedirektor Gabriel Barell. Er nennt den Entscheid deshalb «entlarvend und mutlos». Auch auf Twitter reagierte der Gewerbeverband:
Gegen den Vorwurf der Mutlosigkeit wehrt sich LDP-Präsidentin und Kommissionsmitglied Patricia von Falkenstein. Man habe sich intensiv mit dem Ratsschlag beschäftigt, habe vor Ort einen Augenschein genommen und sich von allen Seiten beraten lassen. «Und so kamen wir zum Schluss, dass es ein guter Ort ist, wo man Wohnen und Arbeiten kann. Und dass man auch beides dort machen soll.»
Als wichtigste Gründe für ihren positiven Entscheid nennt die Baukommission die Tatsache, dass die Regierung auf dem Lysbüchel-Areal Arbeitsplätze für bis zu 3'000 Menschen und Wohnraum für bis zu 2'000 Menschen plane. Und beides, Wohnraum und Arbeitsfläche, brauche man in Basel dringend.