Am meisten zu tun hatten die baselstädtischen Strafverfolger auch 2016 mit eigentlichen Strafgesetzbuch-Fällen (StGB): Auf diese entfielen 21'118 Fälle oder 76,1 Prozent der unter Kriminalität registrierten Straftaten. Betäubungsmittelfälle machten 13,4 Prozent aus, Ausländerrechtliches 9,5 Prozent sowie Bundesnebengesetze 1 Prozent.
Zugenommen haben:
- Strafgesetzbuch-Fälle (+1 Prozent)
- Drogenfälle (+14%)
- Gewaltdelikte (+5%)
- Gewalt gegen Beamte (+91%)
Bei den Drogendelikten gab es vor allem mehr Fälle von Konsum und Besitz von Drogen. Der Grund dafür sei nicht, dass die Polizei mehr kontrolliere, sagt Thomas Homberger, Leiter des Betäubungsmitteldezernats bei der Basler Staatsanwaltschaft. Vermutlich werde aber bei jeder Polizeikontrolle eine kleine Menge Betäubungsmittel festgestellt. «Man schämt sich nicht, wenn der Polizist einen Krümel Marihuana findet, das gehört dazu wie das Handy und das Taschentuch.»
Import von Gewalt
Dass Basel-Stadt für negative Schlagzeilen sorgte, weil es hier die höchsten Gewaltzahlen der Schweiz gibt, erklärte Voser mit Zentrumseffekten. Sehr viele Menschen kommen nach Basel «Wenn ich in einen Agglozug steige nach Basel um 23 Uhr, sehe ich kaum jemanden, der nicht betrunken oder zugedröhnt ist.» Diese Gesellschaftliche Entwicklung müsse man gut im Auge behalten, denn sie führe zu mehr Gewalt.
Ein weiterer Sonderfaktor von Basel-Stadt ist die Landesgrenze. Dies macht sich beispielsweise bei vielen gestohlenen Velos bemerkbar, die oft nach Frankreich gingen, oder illegalen Einreisen, die etwa bei Jugendlichen stark zugenommen haben.
Höhere Aufklärungsquote
Dass die Zahl der Taschendiebstähle um 24 Prozent auf 613 Fälle sank, führte Voser auf intensivere Repression zurück; das schrecke Kriminaltouristen offensichtlich ab.
Im Übrigen haben Einbruchdiebstähle um ein Prozent abgenommen auf 1339 Fälle. So bilanzierte Voser, die Gesamtzunahme der StGB-Fälle sei zwar unschön, doch liege man weiter klar unter dem letzten Spitzenwert von 2012. Kriminalitätsstatistisch sei Basel-Stadt derzeit durchaus «auf gutem Weg».
Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr in Basel-Stadt unter dem Strich bei 37 Prozent bei den StGB-Delikten. Dies bedeutet eine Verbesserung um 2,1 Punkte, wie der Statistik weiter zu entnehmen ist. Bei den Einbruchdiebstählen stieg die Quote um 9,8 Punkte auf 23,7 Prozent.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)