In der vergangenen Woche machte die Firma CABB in Pratteln erneut negative Schlagzeilen - und dies gerade zweimal. Am Mittwoch war Chlorgas ausgetreten. Am Donnerstag betraten sechs Personen die betroffene Halle, um den Unfallhergang zu untersuchen, und mussten danach in ärztliche Behandlung. Dies, nachdem die Firma die Produktionsstätte frei gegeben hatte. Offenbar war ein Leck übersehen worden, so die Baselbieter Staatsanwaltschaft.
Die Firma CABB selber äussert sich nicht zu den Zwischenfällen von Mittwoch und Donnerstag. Sie verweist auf eine Kommunikationsfirma in Frankfurt am Main. Der zuständige Mann bei der Firma seinerseits sagt aber nichts und verweist auf die laufende Untersuchung. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt das Verfahren, will dazu aber erst nach Ablauf Stellung nehmen. Für die Zwischenfälle von vergangener Woche dauere das aber voraussichtlich einige Monate.
Weiteres Verfahren könnte bald konkret werden
Ein weiteres Verfahren könnte mittlerweile in der Schlussphase stecken: 2014 ereignete sich bei CABB in Pratteln ein folgenschwerer Unfall, bei dem ein Mitarbeiter so schwer verletzt wurde, dass er starb. In dieser Sache könnte es bald zu einer Anklage kommen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, ohne Daten zu nennen.
Prattler haben ein mulmiges Gefühl
In Pratteln hat die Bevölkerung indessen ein mulmiges Gefühl, sagen der aktuelle und der langjährige ehemalige Gemeindepräsident übereinstimmend. Beat Stingelin, der frühere Gemeindepräsident sagt sogar, es gäbe Menschen, die eine Analogie zu den Ereignissen vor 30 Jahren machten, als es bei der Firma Sandoz brannte und der Rhein so stark verschmutzt wurde, dass tausende Fische starben.
Dies sei im Falle der Unfälle der vergangenen Woche unbegründet, sagt dazu der Umweltexperte Martin Forter. Gäbe es allerdings ein schwerer Unfall mit Chlorgas, dann könnte daraus eine Katastrophe vom Ausmass der Sandoz-Katastrophe werden.