Die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) wollen vermehrt auf ambulante statt auf stationäre Behandlung von Patienten setzen und damit gleichzeitig Geld sparen und den Komfort der Patienten verbessern. Die Basler Regierung will zwei sogenannte «Home Treatment»-Pilotprojekte finanziell unterstützen und legt dem Grosse Rat einen entsprechenden Ratschlag vor.
Die Pilotprojekte sollen im Herbst 2018 beginnen, sind auf drei Jahre angelegt und sollen rund 52 Patientinnen und Patienten offenstehen. Im Fokus stehen psychisch schwer kranke Menschen, die bis anhin stationär betreut wurden. Diese sollen früher aus den UPK entlassen und bei sich zu Hause in ihrem angestammten Umfeld therapiert werden. «Die Patienten sollen ein möglichst selbständiges Leben in der grösstmöglichen Qualität führen», sagt UPK-CEO Anne Lévy.
In einem Pilotprojekt ist das sogenannte «Home Treatement» als Übergangslösung während maximal drei Monaten vorgesehen, als «Brücke zwischen stationärem und ambulantem Setting». Dabei stehe das Ziel im Vordergrund, den Patienten und Angehörigen zu helfen, besser im Alltag zurecht zu kommen.
Regierung geht von Einsparungen aus
Beim zweiten Pilotprojekt haben die UPK jene Patientengruppe im Visier, welche die Ressourcen überdurchschnittlich in Anspruch nehmen. Hier geht es um eine «langfristige, ambulant-aufsuchende Behandlung» nach der Entlassung, welche Betroffene stabilisieren und Wiedereintritte in eine stationäre Einrichtung vermeiden soll.
Die Pilotprojektkosten von 1,4 Millionen Franken im Jahr soll der Grosse Rat aus der Kantonskasse gutheissen. Die Regierung erwartet derweil Einsparungen von jährlich 3 Millionen Franken, davon 1,55 Millionen beim Kanton und 1,43 Millionen bei den Krankenkassen.