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Protest gegen Sparmassnahme Die Uni Basel besetzt Professur für Mittelhochdeutsch nicht neu

  • Bis Ende 2021 muss die Universität Basel 43 Millionen Franken sparen
  • Eine der Massnahmen um das Ziel zu erreichen: Vakante Lehrstühle werden nicht neu besetzt
  • Davon betroffen ist die Professur für Mittelhochdeutsch am deutschen Seminar
  • Professoren aus der ganzen Welt kritisieren in einem offenen Brief den Entscheid der Universität

Der ehemalige Professor für deutsche Mediävistik an der Uni Basel, Rüdiger Schnell, ist entsetzt: «Da wird eine ganz furchtbare Entwicklung in Gang gesetzt.» Mit ihrem Entscheid setzt die Fakultät das gute Renommee des Lehrstuhls auf das Spiel, befürchtet Schnell.

Aus Spargründen möchte die Fakultät die Stelle nur noch als befristete Assistenzprofessur besetzen. Darunter drohe die Qualität der Lehre und Forschung am deutschen Seminar der Uni Basel zu leiden, warnt Schnell: «Koryphäen kommen dann nicht mehr nach Basel.» Der Entscheid der Uni habe unter Forschenden in ganz Europa die Runde gemacht.

Das schadet dem Ruf der Universität Basel erheblich.
Autor: Rüdiger Schnell Verfasser Protestbrief

In einem offenen Protestbrief fordert Schnell die Universität Basel nun auf, ihren Entscheid rückgängig zu machen. Unterschrieben haben diesen Brief Professorinnen und Professoren aus ganz Europa.

Uni Basel verteidigt das Vorgehen

Der Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät, Walter Leimgruber, sagt, er habe keine andere Wahl, als den Sparauftrag der Politik umzusetzen. Und da sei es im Moment oberstes Credo, keine Leute entlassen zu müssen. Der Reputationsschaden wäre noch viel grösser, wenn man Professoren entlassen müsste. Daher sei die Massnahme, freie Stellen nicht neu zu besetzten, gerechtfertigt.

Aber auch Leimgruber sagt zu den Sparmassnahmen: «Das ist die beste aller schlechten Massnahmen.» So könne sich die Uni aber Zeit kaufen und sich strategisch neu ausrichten.

Zufällige Sparmassnahme?

Wegen den Sparauflagen der Trägerkantone Basel-Stadt und Baselland hat die Universität entschieden, vakante Lehrstühle künftig nur noch mit befristeten Assistenzprofessuren zu besetzen. Die Sparmassnahme trifft das Deutsche Seminar, weil deren Professor für Mediävistik letztes Jahr gestorben ist. Dass gerade dieser Lehrstuhl den Sparmassnahmen zum Opfer fällt, ist also Zufall. «Das ist tragisch und sehr bedenklich. Das schadet dem Ruf von Basel erheblich», sagt Schnell.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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