Seit den ausgiebigen Niederschlägen gegen das Jahresende können die Schiffe auf dem Rhein wieder voll beladen fahren. Dass sie zum Teil trotzdem immer noch nicht ganz ausgelastet sind, hat einen anderen Grund: Weil die Transportunternehmen im Sommer Alternativen suchen mussten, verschob sich der Gütertransport auf die Schiene oder die Strasse. Dabei seien längerfristige Verträge abgeschlossen worden, sagt André Auderset, Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft.
Claudia Bracher Wolfensberger von der Logistikfirma Rhenus bestätigt, dass man inzwischen wieder sehr viele Güter auf dem Wasser transportiere. Allerdings gebe es beim Containertransport noch Luft nach oben, sagt Auderset. Dort sei die Auslastung nicht so hoch wie beispielsweise beim Transport von Massengut wie Benzin oder Heizöl.
2017 war es umgekehrt
Verschiebungen zwischen den verschiedenen Transportmöglichkeiten sind an sich nichts Aussergewöhnliches und gehörten zum normalen Geschäftsablauf, sagt Auderset. Allerdings habe das zweite Halbjahr 2018 für die Rheinschifffahrt eine Ausnahmesituation dargestellt. Genauso wie im Jahr zuvor, allerdings im umgekehrten Sinn: Damals war wegen eines Tunnel-Einsturzes bei Rastatt der gesamte Bahngüterverkehr auf der Nord-Süd Achse unterbrochen und mussten die Transport- und Logistik-Unternehmen auf den Rhein ausweichen.