Der tödliche Unfall ereignete sich gestern Abend auf dem Rhein in Birsfelden/BL. Beim Opfer handelt es sich laut der Baselbieter Polizei um eine 52-jährige Frau. Sie gehörte zu einer Gruppe von vier Frauen, welche auf der Höhe des Birsfelderhafens mit einem Ruderboot unterwegs war. Das Boot sei kurz nach 19.15 Uhr im Bereich des Birsfelderhafens flussabwärts unterwegs gewesen, als es mit einem Frachtschiff kollidierte, welches flussaufwärts fuhr. Die vier Frauen wurden beim Zusammenstoss offenbar aus dem Ruderboot geschleudert. Drei Personen konnten sich ans Ufer retten, die vierte Person konnte nach längerer Suche nur noch tot geborgen werden.
Opfer war Mitglied des Basler Ruderclubs
Christoph Socin, Präsident des Basler Ruderclubs, bestätigt, dass es sich bei den vier Frauen um Clubmitglieder gehandelt habe. Alle seien erfahrene Ruderinnen. Socin sagt, der Unfall sei ein «grosser Schock» für den Club: «Ich bin selber seit 51 Jahren beim Ruderclub. In dieser Zeit gab es noch nie einen tödlichen Unfall. Wir sind zutiefst betroffen.»
Heikler Hafenbereich
Die Polizei Basel-Landschaft und die Baselbieter Staatsanwaltschaft untersuchen nun, wie es zum Unfall kommen konnte. Polizeisprecher Adrian Gaugler sagt auf Anfrage, es sei nicht verboten, bei Dunkelheit auf dem Rhein zu rudern. Aber man versuche darauf hinzuwirken, dass die Ruderer nicht im Bereich des Birsfelderhafens unterwegs seien, sondern auf der deutschen Seite in Ufernähe. Wo sich das Ruderboot gestern Abend genau befand, sei im Moment aber noch nicht klar.
Ähnlicher Unfall im März 2019
Bereits im vergangenen März war es auf dem Rhein in der Nähe von Basel zu einem Zusammenstoss zwischen einem Frachtschiff und einem Ruderboot gekommen. Auf der Höhe von Grenzach-Wyhlen (D) erfasste ein Frachtschiff zwei Ruderer und begrub sie unter sich. Den Ruderern gelang es, sich zu retten. Die Schiffsbesatzung setzte nach der Kollision die Fahrt fort, ohne sich um die Ruderer zu kümmern.
Tödlicher Unfall 2012
Im August 2012 war es auf dem Rhein in Basel zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein Frachtschiff überfuhr ein Messboot. Dabei kamen der Bootsführer und der Vermessungsleiter ums Leben. Zwei weitere Personen konnten sich retten. Nach dem Unglück war es zu einem Prozess wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung gekommen. Sowohl das Strafgericht als auch das Appellationsgericht Basel-Stadt sprachen den Lotsen, der das Frachtschiff gelenkt hatte, frei.