200 bis 300 Personen haben am Freitagabend in Basel gegen die Truppenübung Conex 15 demonstriert. Mit Transparenten, Sprechchören und dem Zünden von Feuerwerkskörpern zogen die Demonstranten dann vom Claraplatz zum Ausschaffungsgefängnis Bässlergut und später weiter in Richtung Rheinhafen Kleinhüningen. Dort schien sich der Zug nach etwa zwei Stunden aufzulösen.
Polizisten schossen mit Gummischrot auf die Demonstranten und versprühten Tränengas, um sich vor «heftigen Angriffen» zu schützen, wie die Basler Stadtbehörden mitteilen.
Steine, Laser und Feuerwerkskörper
Von Seiten der Demonstranten seien Feuerwerkskörper und faustgrosse Steine auf die Polizisten geworfen worden, erklärt die Polizei. Zudem hätten sie versucht, die Polizisten mit Lasern zu blenden. Dabei wurden vier Polizisten durch Steinwürfe und Laserattacken verletzt, wie die Staatsanwatlschaft Basel-Stadt am Tag danach bekannt gab. 16 Personen wurden kontrolliert, acht festgenommen.
An mehreren Gebäuden habe es Schäden und Schmierereien gegeben. Laut Augenzeugen gingen namentlich am Gebäude der «Basler Zeitung» zahlreiche Scheiben zu Bruch. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Sachschaden von mindestens hunderttausend Franken an mehreren Gebäuden.
Samstags-Demo ruhig
Eine weitere Demonstration gegen die gleiche Armee-Übung verlief am Samstagnachmittag ruhig. 200 - 300 zumeist jüngere Personen nahmen an der Kundgebung teil. «Armee abschaffen, statt Flüchtlinge ausschaffen» hiess es auf einem Transparent. «Wir setzen uns dafür ein, dass Flüchtlinge in der Schweiz einen geregelten Aufenthalt erhalten und hier in Sicherheit sind», sagt eine Demonstrantin. Nach rund einer Stunde löste sich der Demonstrationszug wieder auf.
Im Rahmen von Conex 15 trainiert die Schweizer Armee unter anderem die Sicherung der Grenze.