Der vorgeschlagene Umbau des Hauptbaus sei «weder Fisch noch Vogel», heisst es in dem am Freitag dem Parlament überwiesenen Bericht einer Minderheit der Bau- und Raumplanungskommission. Das Projekt sei widersprüchlich, konzeptionell nicht überzeugend, baulich unbefriedigend, räumlich verschwenderisch und zu teuer. Der Umbau schaffe die gewünschte Verbindung zwischen Rheinufer und Kasernenplatz nicht.
In der Bildungs- und Kulturkommission stiess das geplante Nutzungskonzept als Kultur- und Kreativzentrum auf Widerstand, wie dem Mitbericht zu entnehmen ist. Dessen Notwendigkeit wird von einer Minderheit angezweifelt. Eine Mehrheit der Kommission sieht dagegen mit dem Ratschlag den Zweck des Sanierungs- und Neubauprojekts erreicht. Mit der Öffnung zum Rhein werde das Kleinbasel als Lebensraum aufgewertet, heisst es in deren Bericht. Der geplante Umbau sei ein guter und zukunftsweisender Kompromiss, zumal es keine gangbaren Alternativen geben würde.
Für den Umbau sprachen sich in den Kommissionen jeweils die Vertretenden von SP, GLP, CVP und des Grünen-Bündnisses aus. Den Minderheiten gehörten die Politikerinnen und Politiker von SVP, FDP und LDP an. Die Verhältnisse lagen gemäss den Berichten jeweils bei acht zu fünf Mitgliedern.
Kosten von mehr als 40 Millionen Franken
Umgebaut werde soll die Kaserne gemäss Ratschlag nach Plänen des Basler Architekturbüros Focketyn del Rio, das 2013 den Wettbewerb gewonnen hatte. Das Projekt sieht rheinseits eine neue dreigeschossige Eingangshalle vor. Zwei neue Beton-Treppenhäuser sollen den Bau flexibler nutzbar und gleichzeitig stabiler machen.
Eingeplant ist eine grosse Aula über jener Eingangshalle. Neben kulturellen und kreativwirtschaftlichen Nutzungen sollen auch die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung berücksichtigt werden. Im Übrigen soll die Kaserne trotz des tief greifenden inneren Umbaus aus Denkmalschutz-Gründen aussen nur wenig verändert werden.
Die Gesamtsanierung des 1863 erstellten Kaserne-Hauptbaus und dessen Umbau erfordern laut Ratschlag Investitionen von 39,9 Millionen Franken. Für den auf 3,7 Millionen veranschlagten Abbruch des Zwischentrakts hatte der Grosse Rat bereits 5 Millionen bewilligt.