Thomas Weber hält an einem steilen Grashang in Buus sieben Walliser Schwarznasenschafe. Die Schafzucht ist für ihn ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag: «Hier ist eine IT-freie Zone, hier kommen keine Mails rein», so Weber. «Die Pflege der Tiere erdet mich unglaublich - das ist sehr realitätsnah.»
Diese Realitätsnähe wolle er auch in die Regierungsarbeit einfliessen lassen: «Es ist wichtig, dass man alle Vorlagen immer daran misst, was sie draussen, bei der Bevölkerung, bewirken.»
Webers Schwarznasenschafe sind grosse Tiere, die bis zu 120 Kilo schwer werden. Gerade dieses rustikale Wesen gefalle ihm, so Weber: «Die langen Hörner, das lange Fell, das sieht man sonst nirgends.» Den Schafstall hat Weber selbst gebaut - er schätze bodenständige Arbeit, dies habe ihn bereits bei der Studienwahl beeinflusst und ihn dazu bewogen, ein Studium als Bauingenieur in Angriff zu nehmen.
Eine selbstgenähte Tasche von der Baselbieter FDP-Präsidentin
Nur kurz, nachdem Thomas Weber frühmorgens seine Schafe gefüttert hat, hat der neugewählte Baselbieter Regierungsrat Arbeiterkleidung und klobige Schuhe gegen einen schicken schwarzen Anzug getauscht. Im schwarzen Auto fährt er in Liestal vor - in der Hand einen kleinen Rosenstrauss: «Den hat mir meine Frau auf den Autositz gelegt», so Weber. Und auch eine neue Tasche hat er dabei: Christine Frey, Baselbieter FDP-Präsidentin, hat sie ihm genäht, aus seinem eigenen Wahlplakat, auf der Vorderseite prangt ein grosses «W».
Nach einer kurzen Einführung am Empfang geht es für Thomas Weber gleich in die erste Sitzung, und dann warten Akten, die gelesen werden müssen. «Am Dienstag ist bereits die erste Regierungssitzung», sagt Weber. Und zuvor, am Montagnachmittag, auch schon der erste öffentliche Auftritt - bei der Eröffnung der Klinik für Schmerztherapie in Laufen.