Mit einem einem lauten Knall verschwand am 6. August 1975 das alte Basler Theater in einer Staubwolke. Der Kulturjournalist Peter Burri erinnert sich: «Es war eine Meisterleistung, das Theater mitten in der Stadt zu sprengen.»
Das Theater stand dort, wo heute der Tinguely-Brunnen steht. Jean Tinguely, selbst kein Freund des Theater-Neubaus, verbaute Elemente des alten Theaters in seinem Brunnen. Etwa den Musenkopf, der leicht hämisch mit dem Kopf wackelt und ständig Wasser in Richtung des Theaters spuckt.
Basel wollte sich mit dem Neubau klar als Theaterstadt positionieren.
Mit seiner skeptischen Haltung war Tinguely damals nicht alleine. «Viele mochten das alte Theater», so Burri. Doch die Theatermacherinnen und Theatermacher hatten im engen Theater mit der Infrastruktur zu kämpfen. Vor allem aber wollte Basel mit dem Neubau ein Zeichen setzen. «Unter Theaterdirektor Werner Düggelin fand das Basler Theater über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. Basel wollte sich mit dem Neubau klar als Theaterstadt positionieren», sagt Peter Burri.
Doch ausgerechnet Theaterdirektor Werner Düggelin selbst fand daran keinen Gefallen. Er warnte vor den hohen Betriebskosten und der vielen Technik und er gab seinen Posten auf, sein Nachfolger wurde Hans Hollmann. Hollmann nutze die neuen technischen Möglichkeiten voll aus, etwa die Drehbühne, und zeigte den Zuschauerinnen und Zuschauern eine neue Art des Theatermachens.
So war 1975 in vielerlei Hinsicht eine Zäsur für das Basler Theater: ein neues Gebäude, ein neuer Direktor, eine neue Art des Inszenierens und schliesslich sogar noch ein neuer Name. Das Haus heisst seither nicht mehr Basler Theater sondern Theater Basel.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)