In einer ersten Reaktion kündigt das rot-grüne Lager an, im Wahlkampf einen Gang zuzulegen. Elisabeth Ackermann (Grüne): «Wir müssen jetzt auf Angriff gehen und ich bin zuversichtlich, dass sich die Bevölkerung eine zweite Frau und eine grüne Vertreterin in der Regierung wünscht.»
SP-Baudirektor Hanspeter Wessels kritisiert den Wahlkampf der bürgerlichen Parteien: «Die Bürgerlichen reden seit Monaten den Kanton Basel systematisch schlecht und Basel profitiere nicht von der SVP.» Conradin Cramer (LDP) kontert die Angriffe des Baudirektors: «Bei den Äusserungen von Hanspeter Wessels höre ich die Selbstzufriedenheit der Macht. Es wäre besser, die SVP, als wählerstärkste bürgerliche Partei, in die Regierung einzubinden.»
Ich höre die Selbstzufriedenheit der Macht
SVP-Sekretär Joel Thüring freut sich über die Umfrageresultate: «Es zeigt sich, dass die Einbindung unserer Partei ins bürgerliche Lager gelingt. Wir haben noch Luft nach oben.»
Autor der Umfrage ist Politologe Michael Hermann vom Forschungsinstitut Sotomo. Für ihn bestätigt das Resultat der Umfrage einen nationalen Trend: «Die bürgerlichen Parteien unterstützten sich stärker, insbesondere die SVP wird mehr unterstützt.» Das habe man zum Beispiel in Baselland oder auch in Luzern gesehen.
Für Hermann ist nun entscheidend, wer in der Schlussphase des Wahlkampfes besser mobilisieren kann. «Vielleicht erwacht das rotgrüne Basel noch und merkt, dass es um mehr geht, als um einen Sitzgewinn in der Regierung», so Hermann.
Kopf an Kopfrennen Nägelin-Ackermann
In der Umfrage, die vom Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag der Basellandschaftlichen Zeitung und der Tageswoche durchgeführt wurde, wird das Feld von SP-Finanzdirektorin Eva Herzog angeführt. Auf Platz zwei käme der neu antretenden Conradin Cramer (LDP), gefolgt von Sanitätsdirektor Lukas Engelberger und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr.
Um die Regierungsmehrheit liefern sich Lorenz Nägelin (SVP) und Elisabeth Ackermann (Grüne) ein Kopf an Kopf Rennen. Beide müssten mit 40 Prozent in den zweiten Wahlgang, zusammen mit SP-Baudirektor Hanspeter Wessels (49%). Chancenlos bleiben Heidi Mück (Basta, 32%) und Martina Bernasconi (GLP, 21%).
Bei der Wahl um das Regierungspräsidium erreicht niemand das absolute Mehr. Der Vorsprung von Dürr auf seine Konkurrentinnen Ackermann und Bernasconi ist jedoch so komfortabel, dass er als gesetzt bezeichnet werden darf.
Rechtsrutsch auch im Grossrat
Bei den Grossratswahlen prophezeit die Umfrage ebenfalls eine Stärkung des Bürgerblocks: Am deutlichsten zulegen würde die LDP und auch die SVP darf mit Sitzgewinnen Rechnen. Auf der anderen Seite verlieren SP und Grünes Bündnis Wähleranteile.