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Wirtschaftsförderung Unternehmen sollen sprachliche Hürden abbauen

Lernende aus dem Gebiet Laufental-Delémont sollen in der jeweils anderen Sprachregion Berufserfahrungen sammeln.

Die Idee stammt von Isidor Huber, dem Rektor des Gymnasiums Laufen: Unternehmen aus den Regionen Laufental, Delémont und Schwarzbubenland sollen ihre Lernenden für ein paar Wochen in ein anderes Unternehmen jenseits der Sprachgrenze schicken. Das Ziel des Austauschs: Die Sprachkompetenzen der Lernenden verbessern und gleichzeitig den Austausch von Unternehmen fördern. Dass die Idee von Huber stammt, ist kein Zufall. Ihm ist zu verdanken, dass die Gymnasien Laufen (BL) und Porrentruy (JU) seit 2012 eine zweisprachige Matur anbieten.

Interessierte Unternehmen

Die Wirtschaftsförderer der drei Regionen haben die Idee dankbar aufgenommen und bieten Firmen nun an, ein Unternehmen auf der anderen Seite der Sprachgrenze zu suchen und einen entsprechenden Sprachaustausch zu organisieren. Eines der interessierten Unternehmen ist die Aluminium Laufen in Liesberg, direkt an der Sprachengrenze. CEO Patrick Villiger sagt: «Ich finde das eine tolle Idee. Wir können uns sehr gut vorstellen mitzumachen.» Die Beziehungen der Alu Laufen mit den französischsprachigen Nachbarn sind eng. Rund 20 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen in der französischsprachigen Schweiz und in Frankreich, auch zahlreiche Lieferanten sind dort beheimatet.

Mehr als Sprachaustausch

Zwei Lernende aus der Region haben bereits in diesem Sommer - unabhängig vom Projekt der Wirtschaftsförderer - einen ähnlichen Sprachaustausch gemacht: Salomé Brodtbeck, Konstrukteurin im 2. Lehrjahr bei der Firma CTC-Analytics in Zwingen, und Daniel Beck, Automatiker im 3. Lehrjahr bei der Firma Humard in Delémont, haben für ein paar Wochen den Arbeitsplatz getauscht. Beide sagen, sie hätten vor allem in Bezug auf das Sprachverständnis vom Austausch profitiert.

Mindestens so positiv empfanden die beiden Lernenden die kulturelle Erfahrung. «Die Leute in Delémont sind mega offen», bilanziert Brodtbeck. Und Beck empfand die Menschen auf der deutschsprachigen Seite als «freundschaftlicher und jovialer» als in seiner Heimat. Die Wirtschaftsförderer sind nun gespannt, wie viele Unternehmen sich für einen Austausch interessieren. Vorerst wollen sie den Sprachaustausch noch nicht institutionalisieren, sondern niederschwellig organisieren.

(SRF1, Regionaljournal Basel)

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