Seit knapp 10 Jahren ist Daniel Stolz Geschäftsführer der Aidshilfe beider Basel. Nun ist Schluss. «Ich werde 50 und dies ist ein idealer Zeitpunkt für eine berufliche Neuorientierung», sagt Stolz.
Wie viele andere auch wurde Stolz in den 1980er Jahren zum ersten Mal mit dem Thema Aids konfrontiert. Ein prägendes Erlebnis sei für ihn gewesen, als der bekannte Basler TV-Journalist André Ratti öffentlich bekannte, er sei schwul und habe Aids. Zu dieser Zeit war die Infektion mit dem HI-Virus ein Todesurteil. Ratti starb 1986.
Heute ist ein Leben mit Aids möglich. «Die Medizin hat riesige Fortschritte gemacht», so Stolz. Man kann das Virus heute so unterdrücken, dass Menschen mit HIV nicht mehr ansteckend sind.
Immer noch ein Tabu
Dennoch brauche es die Arbeit der Aidshilfe auch heute noch insbesondere auch an Schulen, ist Stolz überzeugt: «Die Jugend ist zum Teil sehr schlecht über Aids informiert.» Zudem gibt es auch heute noch rund 500 Neuinfektionen pro Jahr in der Schweiz. «Diese Zahl ist immer noch zu hoch.» Und wichtig sei auch psychologische Hilfe für die Betroffenen. «HIV-Positiv zu sein, ist heute zum Teil immer noch ein Tabu.»
Stolz war während seiner Zeit als Geschäftsführer der Aidshilfe beider Basel auch aktiver Politiker, war Präsident der Basler FDP, Grossrat und zwischen 2012 und 2015 sass er im Nationalrat. Seine Abwahl 2015 habe er rasch verdaut, in dem er sich neue berufliche Ziele gesetzt und eine Weiterbildung gemacht habe. Dennoch vermisse er die Politik immer mal wieder, gibt Stolz zu. «Vor allem die Zeit in Bundesbern war sehr spannend.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)