Seit einem Jahr vertritt Paul Seger (60) die Schweiz in Deutschland. Zuvor war er Botschafter in Argentinien und Myanmar. Er vertrat die Schweiz bei der UNO in New York und leitete die Direktion für Völkerrecht des EDA. Paul Seger ist ein kommunikativer Botschafter, manchmal äussert er sich sogar «undiplomatisch». Hier seine wichtigsten Aussagen:
Zu seinen eigenen Wurzeln: «Die Nähe der Basler zu Deutschland ist wichtig. Wir pflegen dieselbe Kultur. Es hilft in meiner Funktion, dass ich Basler bin.»
Zum Verhältnis Schweiz – Deutschland: «Das Bild der Schweiz ist in Berlin sehr gut. Die Deutschen mögen uns sehr gut. Wenn es zu Konflikten kommt, ist es wie zwischen guten Nachbarn.»
Zum Bahnprojekt «Vierspurausbau Karlsruhe – Basel»: «Ich gebe zu, der Zeithorizont 2040 für den Vierspurausbau Karlsruhe-Basel ist unbefriedigend. Wir haben dies den Deutschen deutlich gesagt.»
Zum früheren Botschafter in Berlin Thomas Borer: «Thomas Borer ist in Deutschland eine Grösse. Er hat die Schweiz auf die politische und gesellschaftliche Bühne gebracht. Das muss man ihm zugestehen. Meine Frau reitet aber nicht mit dem Pferd durch die Eingangshalle der Botschaft. Unsere Familie hat nur einen Drahtesel.»
Zur Schweizer Aussenpolitik: «Es ist gut, dass Aussenminister Ignazio Cassis die aussenpolitische Vision «Avis28» formuliert hat. An dieser kann man sich jetzt reiben.»
Zum Erfolg der AfD (Alternative für Deutschland): «Das Problem der Protestpartei AfD ist, dass sie sich nicht genügend von der Neonazi-Szene abgrenzt. Ich glaube aber, es ist klüger mit der AfD in einen kritischen und politischen Dialog zu treten, statt sie pauschal in die braune Ecke zu stellen.»
Zum Unterschied der politischen Systeme Deutschland – Schweiz: «In Deutschland bedeutet Politik organisierter Streit. In der Schweiz ist Politik ein Mittel zum Kompromiss. Die Schweiz macht es besser.»
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Bild 1 von 13. Paul Seger (rechts) ist ein Botschafter, der auch mal Klartext redet und nicht immer wie ein Diplomat wirkt. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 13. Botschafter Paul Seger hofft, dass er die Schweiz bis zu seiner Pensionierung in Berlin vertreten wird. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 13. Manchmal helfe es, deutschen Gesprächspartner seine badensischen Wurzeln offenzulegen, sagt Paul Seger. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 13. Das zeitweise ernste Gespräch mit dem Botschafter in Berlin Paul Seger hatte auch viele amüsante Momente. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 13. Die öffentliche Aufzeichnung des Wochengastgesprächs stiess auf grosses Interesse. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 13. Viele Leute wollten dem eloquenten Botschafter in Berlin, der aus Basel kommt, zuhören. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 13. Erweiterte Runde mit (von links) Corinna Seiberth, Martin Strub, Moderator Kohler, Paul Seger, Christine Löw, Didier Pfirter. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 13. Diplomatin Christine Löw beim Gespräch mit dem Regionaljournal und der Bevölkerung. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 13. Auch Botschafter Paul Seger fand Gefallen an Antworten des Diplomaten Martin Strub. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 13. Das Publikum war sehr interessiert und nutze die Gelegenheit, den Diplomaten Fragen zu stellen. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 13. Im Publikum sassen der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer und Staatsschreiberin Barbara Schüpbach. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 13. Paul Seger (links) im Gespräch mit dem Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 13. «Wir kamen klimaneutral auf dem Velo hierher», sagt Botschfter Seger, hier mit Diplomatin Christine Löw. Bildquelle: SRF.