Im Gefängnis Sissach hat es keine Gefangenen mehr. Adrian Baumgartner, Sprecher der Baselbieter Sicherheitsdirektion, betont zwar, dass die Schliessung noch «vorübergehend» sei, sprich, dass man das Gefängnis im Bedarfsfall wieder in Betrieb nehmen könnte. Gleichzeit betont er, dass es die Zellen im Oberbaselbiet für 16 Gefangene eigentlich nicht mehr brauche.
Schon seit 2012 waren die die Haft-Plätze in Sissach an den Kanton Basel-Stadt vermietet. Dieser hat nun jedoch Anfang Jahr das Gefängnis «Bässlergut II» eröffnet und hat jetzt selber keinen Bedarf mehr an zusätzlichen, ausserkantonalen Kapazitäten.
Auch Gefängnis Arlesheim steht zur Debatte
Ohnehin erfülle das Gefängnis in Sissach, welches schon vor Jahrzehnten in Betrieb genommen wurde, die heutigen Standards nicht mehr optimal. Das Gefängnis liege in einem Wohnquartier, sei mit 16 Plätzen kaum betriebswirtschaftlich sinnvoll zu führen, und mit den Gefängnissen in Liestal, Muttenz und Arlesheim habe man im Baselbiet derzeit sowieso genügend Zellen, sagt Baumgartner.
Langfristig sei es daher vorstellbar, das Gefängnis in Sissach definitiv zu schliessen. Und auch das Gefängnis in Arlesheim stehe auf dem Prüfstand, obwohl es noch genutzt wird - auch jene Haftanstalt sei betriebswirtschaftlich ineffizient. Der Kanton Baselland überlege daher, allenfalls zusätzliche Gefängniskapazitäten in andern Kantonen hinzuzumieten oder an einem anderen Standort neue Zellen zu bauen.