Auengebiete aufgewertet, Flussläufe korrigiert, neue Tümpel, Teiche und Totholzinseln geschaffen – rund 1000 Projekte hat der Berner Renaturierungsfonds in den letzten 20 Jahren umgesetzt. Eines der grossen Projekte im Moment ist jenes an der Alten Aare bei Dotzigen im Seeland.
Bis 2019 werden hier 22 Millionen Franken verbaut. Der Fluss erhält mehr Raum, wird naturnaher gestaltet und mit diversen Bauten wird die Umgebung besser vor Hochwasser geschützt.
Kompromisse müssen sein
Etwas ziehe sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit, sagt Willy Müller, Geschäftsleiter des Renaturierungsfonds. Die Suche nach Kompromissen: «Jedes Stück Land gehört irgendjemandem. Da muss man viel mit den Leuten reden, um sie von unserer Arbeit zu überzeugen. »
Deshalb versuchen Willy Müller und seine Leute, grössere Projekt zu realisieren. Über das Ganze gesehen gebe es so vielleicht eine Verbesserung in Sachen Renaturierung, «auch wenn halt bei einem Abschnitt des Flusses die Ökologie zu kurz kommt».
Die Finanzierung eines Projekts wird für viele Gemeinden zum Stolperstein – auch wenn der Berner Renaturierungsfonds mit Kanton und Bund einen Grossteil der Kosten übernimmt. «Schon ein paar zehntausend Franken sind für die Gemeinden viel Geld», sagt Willy Müller vom Berner Renaturierungsfonds.
Bei diesem Projekt beim Fluss Jäunli in der Gemeinde Saanen zum Beispiel wurde eine Sperre abgebaut, damit die Fische wieder traversieren können. Die Gemeinde musste nur gut ein Drittel der Kosten übernehmen. «Der Renaturierungsfonds kann also ein Projekt zum Fliegen bringen», so Müller. Denn häufig sei es schon so: «Die Gemeinden sagen, wenn wir nicht viel zahlen müssen, stimmen wir dem Projekt zu.»