Greng hat keine Schule, keinen Laden und keine Bushaltestelle. Aber einen Badeplatz am See, ein Schloss aus dem 18. Jahrhundert und ein Restaurant mit 14 Gault-Millau-Punkten. Und die tiefsten Steuern des Kantons Freiburg.
Dorfleben zweimal pro Jahr
«Auf 170 Einwohner gibt es hier etwa 20 Ferraris», lacht Restaurant-Chef Beat Thomi. Gibt es auch ein Dorfleben? Gemeinderat Beat Rudolf sagt: «Ja, am 6. Dezember kommt der Samichlaus. Und den 1. August feiern wir auch.»
Im Schloss von Greng kann man übrigens wohnen. Eine Frau zeigte unserem Reporter ihre Wohnung, wollte aber nichts ins Mikrophon sagen. Dafür spricht der Wasserwart des Schlosses, Jakob Berger. «Ich muss kontrollieren, ob der Brunnen funktioniert, auch wegen der Fische.» Hier wohnen möchte er nicht, sagt Jakob Berger. «Mein Stöckli ist besser für mich.»
Gibt es Spannungen zwischen der reichen Bevölkerung und den Bauern? Nein, sagt Jakob Berger, der selber Bauer ist. Wer in Greng eine Wohnung kaufe, müsse unterschreiben, dass er oder sie die Emissionen der Landwirtschaft akzeptiere. Der Ortsname Greng stamme übrigens vom Wort «Granum, Korn».
(SRF 1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 7:32/12:03/17:30 Uhr; muep;haee)