«Nur schon der Weg nach Hondrich war eine Pracht – die ganze Bergkette des Berner Oberlandes sieht man bei diesem schönen Wetter», schwärmte Martina Koch im Mittags-Regionaljournal.
Allerdings weicht das Erstaunen der Ernüchterung: «Es hat viele schöne Häuser hier mit toller Aussicht – aber keine Leute auf der Strasse». Und wo findet man die Hondricherinnen und Hondricher? Man müsse halt von Tür zu Tür ziehen, erfährt die Reporterin später.
Hondrich liegt auf einem Moränenhügel und ist mit 870 Bewohnerinnen und Bewohnern der kleinste Aussenbezirk der Gemeinde Spiez.
Die letzte Dorfwirtschaft ist zu, erzählt ein Spaziergänger der Reporterin, seit einem Jahr. Die «Bergsonne» – früher Hotel und Restaurant – ist heute eine Asylunterkunft.
Seit den 1950-er Jahren ist die Bergbauernschule in Hondrich. Heute ist das Inforama Hondrich einer von sechs Inforama-Standorten, den Kompetenzzentren für Landwirtschaft im Kanton Bern. Hondrich ist spezialisiert auf Berglandwirtschaft und Hauswirtschaft. In der eigenen Schulkäserei werden Alpkäserkurse angeboten.
Und sozusagen unter dem Dorf Hondrich versteckt sich der KP Heinrich, ein ehemaliger Kommandoposten der Armee. Ein Kilometer lang ist der Bunker, heute öffentlich zugänglich.
Jeden Dienstag macht Peter Rösch dort Führungen. «Es ist ein Dokument der Zeitgeschichte.» Aber man könne den Bunker auch mieten für einen geselligen Fondueabend oder für Sitzungen.