Es war einmal ein Mädchen im Winter 1963, in einem Berner Restaurant: Die 5-jährige Margot Utiger sass im Publikum und sah auf der Bühne «Hänsel und Gretel». Kinder einer privaten Berner Ballet- und Schauspielschule unter der Leitung von Edith Langer-Tolnay führten das Stück auf. Es war die Geburtsstunde der Märchen Bühne Bern. Ein Jahr später war Margot Utiger als einer von sieben Zwergen mit dabei.
In der Studio Bühne Bern, bei Edith Langer-Tolnay und deren Mann, liess sich Margot Utiger zur Schauspielerin und Tänzerin ausbilden, später wurde sie dort selber Lehrerin. Und seit dem Tod der Gründerin 1995 leitet Utiger das jährliche Weihnachtsmärchen mit.
In all den Jahren habe sich viel verändert, sagt Margot Utiger. Die Kinder hätten heute mehr Mühe, mit Disziplin bei der Sache zu sein. Aber sie lernten viel durch die strengen Proben bei der Märchen Bühne: «Mütter erzählen uns, dass die Kinder ihre Zimmer aufräumen, seit sie bei uns mitmachen.»
Dass die Märchen Bühne Bern ausschliesslich Märchen der Gebrüder Grimm spielt, sei halt einfach Tradition. Bei den Inszenierungen habe es im Lauf der Zeit auch Veränderungen gegeben. So würden etwa Bären heute nicht mehr an der Leine auf die Bühne geführt.
Auch in Zeiten von Film und Computergames - Margot Utiger sieht eine Zukunft für Märchen mit Kindern: «Ich sehe jeweils die strahlenden Augen, das ist einfach wunderschön.»