«Lulu, wie geht es euch?» So tönt es, wenn sich Schlaraffen treffen. Ritter, Junker und Knappen finden sich zu einer grossen Festsippung ein um Gegenwart und Zukunft des Schlaraffentums zu besprechen.
Geboren wurde dieser Bund in Künstler- und Theaterkreisen in Prag Mitte des 19. Jahrhunderts. Entwickelt hat sich daraus ein Ritterspiel nach eigenen Regeln und Gesetzen.
Ein Schlaraffe darf sich nicht allzu ernst nehmen.
Vornehmlich in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Aber auch in Nord und Lateinamerika gibt es Schlaraffen. Ihre Gesamtheit gilt als Uhuversum.
Auch Bern gehört zum Uhuversum
In der Stadt Bern steht ebenfalls eine schlaraffische Burg, ein Vereinslokal. Dort treffen sich die Ritter jede Woche im Winterhalbjahr zu einer Sippung. Angelehnt an das alte Rittertum tragen Schlaraffen eine Rüstung aus Stoff, Führen eine Waffe – ein Holzschwert. Ihre Zusammenkünfte finden nach eigenen Spielregeln statt. Es wird gegessen, getrunken, humorvoll diskutiert. Wer will darf singen, musizieren, Poesie vortragen.
So sieht es in der Berner Burg aus
Ein Schlaraffe tauche während kurzer Zeit aus dem profanen Alltag ab und das mittelalterliche Ritterspiel ein. Ein Spiel, wie eine Befreiung von aller Last des sonstigen Lebens.
Wenn ich in meine Ritterrüstung schlüpfe, bin ich ein anderer Mensch.
Damit ein solches Ritterspiel gelingt, sind während einer Zusammenkunft Politik, Religion und Wirtschaft tabu. Nur so sei man frei von allen Zwängen.