«Es ist möglicherweise nicht der einfachste Weg, den ich eingeschlagen habe. Aber was ich in diesem Beruf lerne, ist unendlich wertvoll», sagt zum Beispiel Nino Nerini, zurzeit in seiner Zweitausbildung als Holzbildhauer. 6 bis 8 solche Berufsleute werden pro Jahr ausgebildet, viel mehr mag’s nicht leiden.
Da hat es Franca Gamma einfacher. Die junge Frau steckt im ersten Lehrjahr als Ofenbauerin und ist begeistert. «Jeder Tag bringt etwas Neues, es ist spannend und kreativ». Sie wünscht sich, diesen Beruf auch ausüben zu können und die Chancen sind nicht mal so schlecht. «Dem Beruf geht’s gut, aber wir sollten mehr Nachwuchs haben», sagt Ofenbauermeister Peter Gmür. Moderne Holzöfen sind beliebt, die Branche boomt.
Keine Existenzängste hat auch der junge Hufschmid Reto Eggenberger aus der Ostschweiz. «Mein Vater hat mich dazu gebracht. Er ist seit 38 Jahren Hufschmid und ich will versuchen, es genau so gut zu machen», sagt der junge Mann und bringt mit kraftvollen Schlägen ein glühendes Stück Eisen in die richtige Form. «Wenn ein Schmied noch schweissen kann, dann ist er ein totaler Allrounder. Da muss man keine Angst haben». Alle die kleinen Berufe kann man nach wie vor lernen und mit einem Diplom abschliessen.
Stimmige Umgebung Ballenberg
Dass die kleinen Berufe in der traditionsreichen Umgebung des Freilichtmuseums Ballenberg ihr Wesen und ihre Zukunft zeigen, sei schon stimmig, sagt Urban Huser, Ausbilder und Verbandsmann der Holzbildhauer. «Unsere Handwerke kommen ja aus der Geschichte. Aber wir zeigen vor allem, was die heutigen Berufsleute lernen und können und wo die Zukunft hinführt».
So bereiten sich die Berufe auch auf die Berufsmeisterschaften Swiss Skills im September in Bern vor. Da wollen diese kleinen, hochspezialisierten Berufe ihre besten Stücke ihrer besten Leute zeigen.