Im Kanton Bern ist die bürgerliche Wende im Regierungsrat Tatsache. Pierre Alain Schnegg (SVP) gewinnt die Wahl. Er holt fast 4000 Stimmen mehr als sein Herausforderer Roberto Bernasconi (SP).
- Pierre Alain Schnegg (SVP): 111'657 Stimmen
- Roberto Bernasconi (SP): 107'755 Stimmen
Weil Pierre Alain Schnegg auch im Berner Jura mehr Stimmen holte, ist das geometrische Mittel, mit welchem der Jura-Sitz ermittelt wird, nicht entscheidend. Die Stimmbeteiligung liegt bei 30,4 Prozent.
Bürgerliche Mehrheit in der Regierung und im Parlament
Die Kampagne seiner Partei habe den Ausschlag gegeben, sagte Pierre Alain Schnegg kurz nach der Wahl. «Wir konnten erklären, was ich will und welche Ziele ich habe.»
Im Berner Rathaus und auf Twitter konnte Pierre Alain Schnegg Gratualtionen entgegennehmen.
Auf Twitter machen sich Anhänger linker Parteien ihrem Ärger über die Niederlage Luft.
Mit der Wahl Schneggs haben neu die Bürgerlichen die Mehrheit in der Berner Kantonsregierung. Das Parlament ist bereits bürgerlich dominiert. Dass nun Regierung und Parlament bürgerlich dominiert seien, werde sicher im einen oder anderen Fall zu rascheren Entscheiden führen, sagte Schnegg nach seiner Wahl. Auch in gewissen Dossiers werde es «in eine andere Richtung gehen». Es werde sich aber auch nicht alles ändern.
Es wird sich nicht alles ändern.
Die Arbeit werde keine leichte sein, aber er freue sich, sie anzupacken, sagte Schnegg weiter. Der bernjurassische Wirtschaftsberater zeigte auf Anfrage Interesse, die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des viel kritisierten Philippe Perrenoud (SP) zu übernehmen. Doch bei der Direktionszuteilung habe er als neues Regierungsmitglied natürlich nichts zu sagen. Er werde einfach die Direktion übernehmen, die übrig bleibe.
SP mit Oppositionskurs
Roberto Bernasconi von der SP zeigte sich kurz nach Bekanntgabe des Resultats enttäuscht. «Ich bin vor allem mit dem Resultat im Berner Jura nicht zufrieden.»
Die bürgerliche Wende
Bernasconis Partei, die SP, schreibt in einer Mitteilung von einem Achtungserfolg ihres Kandidaten. Sie dankte ihm für sein grosses Engagement. Den Machtwechsel im Regierungsrat bedauert die SP: «Es wird sozial kälter werden im Kanton Bern.» Die SP werde vermehrt einen Oppositionskurs fahren müssen.