Das Thema ist immer noch schwierig für die Bevölkerung von Büren an der Aare – das spürte Regisseurin Iris Minder bei der Recherche für «Es stolzes Wärch». Im Auftrag von Büren Tourismus hat sie die Geschichte des «Polenlagers» von Büren als Szenenspiel aufgearbeitet.
«Bürener reagieren empfindlich, weil die Medien damals schrieben, die Bevölkerung habe die Polen schlecht behandelt.» Dabei sei das Gegenteil der Fall gewesen, sagt Iris Minder.
Zu Beginn des Szenenspiels «Es stolzes Wärch» muss das Publikum zusammen mit polnischen Soldaten und Flüchtlingen an Schweizer Grenzwächtern vorbei. Später gibt es Einblicke in das Leben von Internierten und auch eine (wahre) Liebesgeschichte.
Die Polen waren sehr charmant.
Liebesbeziehungen zwischen Internierten und Schweizerinnen seien ein grosses Thema gewesen. Umso mehr, als die Schweizer Männer an der Grenze waren – und die Polen durchaus attraktiv gewesen seien. Fast 400 Frauen in der Schweiz hätten sich damals in polnische Internierte verliebt.
Mehr zum Stück
Das Szenenspiel «Es stolzes Wärch» wird in Büren an der Aare vom 24. April bis 5. April 2017 aufgeführt, alle Vorstellungen sind bereits vor der Premiere ausverkauft. Die Organisatoren überlegen sich, ob eine Wiederaufnahme im Herbst möglich ist.